Museum – Kolonialismus – Mission: Vortrag zu religiösen Artefakten aus Togo in Lippe und öffentliche Diskussion
Die Lippische Landeskirche setzt sich ebenso wie die Norddeutsche Mission mit der Geschichte der Missionierung in den ehemaligen Kolonien und den Auswirkungen der zugehörigen Strukturen und Deutungsmuster bis in die Gegenwart auseinander – in Deutschland und vor Ort. Das Lippische Landesmuseum erforscht in einem vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekt die Provenienzen eines Teils seiner ethnologischen Sammlung und will so zu den aktuellen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskussionen um Kulturgüter aus kolonialen Kontexten in europäischen Museen beitragen.
Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes steht u.a. ein Objektkonvolut aus Togo, das in der deutschen Kolonialzeit über einen Missionar der Norddeutschen Mission nach Lippe gelangte. Der Abendvortrag stellt die bisherigen Forschungsergebnisse zum Herkunfts- und Aneignungskontext der Objekte vor und geht ihrer historischen Ausdeutung und musealen Einordnung in Lippe nach. Dabei wird der Weg der Artefakte bis in die Gegenwart verfolgt und die Frage aufgeworfen, welche anderen Verknüpfungen zwischen Lippe und Togo entstanden.
Die anschließende Diskussion zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Norddeutschen Mission, der Lippischen Landeskirche und des Lippischen Landesmuseums soll zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Menschenbild des Kolonialismus und der Missionsbewegung, deren Bedeutung für die protestantische Kirche und die Gesellschaft heute sowie den gegenwärtigen Herausforderungen und Möglichkeiten der Museen anregen.
Der Eintritt ist frei. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird eine Anmeldung empfohlen, telefonisch 05231 99250 oder shop@lippisches-landesmuseum.de.
20.10.2022 Quelle: Pressestelle Lippisches Landesmuseum Detmold