Die Hoffnung stärken

Lippische Landeskirche: Zehn Erzieherinnen haben sich zu religionspädagogischen Fachkräften qualifiziert

Freuen sich: Nadine Heistermann, Jacqueline Dreier, Nadine Blobel, Katrin Soll, Lisa Rose, Sara Schubert, Nicole Müller, Kristin Plöger, Sigrun Husemann-Gebauer, Nina Weist (v.l.) mit Wiebke Müller (1. von links) Landessuperintendent Dietmar Arends (2. von links), Gudrun Babendererde (3. von links), Pfarrerin Renate Niehaus (2. von rechts), Gemeindepädagoge Reiner Kutsche (1. von rechts).

Kreis Lippe. Zehn Erzieherinnen aus dem Kreis Lippe haben jetzt eine religionspädagogische Langzeitfortbildung abgeschlossen. Am Dienstag (31.5.) erhielten sie aus der Hand von Landessuperintendent Dietmar Arends ihre Zertifikate.
„Die Hoffnung stärken“ – das Motto des Abschlussgottesdienstes in der Martin-Luther-Kirche auf dem Maßbruch in Lage bestimmte auch die gesamte berufsbegleitende Fortbildung. Als leitender Theologe der Lippischen Landeskirche gratulierte Arends den zehn frischgebackenen religionspädagogischen Fachkräften und erklärte: „Sie geben den evangelischen Kindertageseinrichtungen ein besonderes Profil.“ Die Kindertagesstätten seien Begegnungsorte mit Kindern und ihren Familien, „wie wir ihn in der Kirche sonst nicht haben“.

Den zehn Frauen war die Freude über den erfolgreichen Kurs ebenso abzuspüren wie die Begeisterung für ihren Beruf. Sie arbeiten in evangelischen Kindertageseinrichtungen in Augustdorf, Schlangen, Lage, Detmold, aber auch in Einrichtungen der Johanniter in Schlangen und Lügde.

Die berufsbegleitende Fortbildung hatte unter Corona-Bedingungen im September 2020 begonnen. Sie umfasste 92 Unterrichtseinheiten, qualifizierte die Erzieherinnen in Bibelkunde und vermittelte pädagogische Möglichkeiten, Kindern biblische Geschichten und Inhalte nahezubringen. Aber auch das Kirchenjahr mit seinen Festen und Ritualen, der Gottesdienst mit Taufe und Abendmahl, Beten mit Kindern, diakonisches Handeln und interreligiöse Fragen gehörten dazu.

Gemeinsam mit der Fachberaterin für evangelische Kindertageseinrichtungen, Gudrun Babendererde, haben Pfarrerin i.R. Renate Niehaus, Wiebke Müller, Leiterin der Kita der Evangelischen Militärkirchengemeinde Augustdorf, und Reiner Kutsche, Gemeindepädagoge, das Programm entwickelt und durchgeführt.

„Wenn wir so vom Glauben erzählen wollen, dass er mit den Kindern mitwachsen kann, dann ist unser eigener Glaube gefragt“, sagte Renate Niehaus in ihrer Predigt. Auch Erwachsene würden nur kleine Bruchstücke von Gottes Wirklichkeit erkennen. Diese Rätselhaftigkeit und Unvollkommenheit gelte es auszuhalten. Nicht alle Fragen der Kinder ließen sich beantworten, aber: „Wir können uns mit ihnen auf den Weg machen und sie liebevoll auf der Suche nach Antworten begleiten. In aller Unvollkommenheit können wir sie Gottes vollkommene Liebe spüren lassen. Und so die Hoffnung stärken, dass dieser Weg sich lohnt und am Ende alles gut wird.“

Gudrun Babendererde dankte allen Einrichtungen, die dieses große Projekt unter erschwerten Bedingungen ermöglicht und die Erzieherinnen dafür freigestellt hatten.

07.06.2022