Türchen 21
21Genial verpackt
Geschenke zu verpacken löst bei vielen Menschen erst die richtige Festtagsstimmung aus. Umso besser wird diese, wenn durch umweltschonende und kreative Geschenkverpackungen auch noch Müll eingespart wird. Die Grundregeln dabei sind:
Nutzen was da ist, möglichst keinen neuen Abfall verursachen und wiederverwendbares Material nutzen.
Neues Geschenkpapier nämlich kommt leider mit einem schlechten ökologischen Rucksack daher. Neben der großen Müllmengen nach der Bescherung können auch die Inhaltsstoffe zu einer Umweltbelastung beitragen. Kunststoff- und Metallfolien sowie beschichtete Papiere werden in aufwändigen Produktionsprozessen hergestellt und können nicht wie normales Altpapier recycelt werden. In farbigem Geschenkpapier sind zum Teil kritische Farbstoffe wir Azofarbstoffe oder anorganische Pigmente aus Cadmium-, Blei- oder Chromverbindungen enthalten.
Um den Verpackungsmüllberg und Umwelt- sowie Gesundheitsbelastungen zu verringern, können z.B. Geschenkpapiere aus alten Zeitschriften, Zeitungsblättern, Kalenderseiten oder Comics gebastelt werden. Diese ressourcenschonende Methode nennt sich "Up-Cycling" und ist gerade sehr angesagt. Besondere Hingucker sind auch Geschenke, die in Stadtpläne, Notenblätter oder Kinderzeichnungen eingepackt wurden. Solche individuell und liebevoll gestalteten Verpackungen sorgen für doppelte Freude.
Auch neutrale (Schuh-) Kartons und selbstgestaltetes Packpapier eigenen sich super. Zur Dekoration können natürliche Materialien wie Zweige, Zapfen und getrocknete Blätter genutzt werden. Vermeiden Sie Bänder aus Kunststoff. Aufbewahrte Textil- Bänder und Schleifen lassen sich aufbügeln und mehrmals wiederverwenden. Es gibt auch Bänder aus gedrehtem Papier oder pflanzlichen Rohstoffen. Für kleine Geschenke sind Toilettenpapier- und Küchenrollen hervorragend. Geldgeschenke können in eine Flaschenpost gesteckt werden. Geschenkanhänger und Etiketten können aus alten Kartons ausgeschnitten werden. Als Klebefilm-Alternative kann mit Puderzucker, Weizenmehl und Wasser ein passabler Ökokleber hergestellt werden.
Sofern Sie neues Papier kaufen, achten Sie darauf, Recycling-Geschenkpapier auszuwählen. Papier mit dem Öko-Siegel Blauer Engel besteht zu 100 Prozent aus Altpapier. Neben einem weitaus geringeren Wasser- und Energieverbrauch, müssen für die Herstellung auch keine Bäume gefällt werden.
Wiederverwendbarkeit ist ein weiteres Schlagwort. Sparen Sie an Klebefilmen, können Kunststoffabfälle vermieden und der eine oder andere Geschenkpapier-Abschnitt noch ein weiteres Mal zum Verpacken genommen werden. Jahr für Jahr genutzte Geschenkverpackungen wie Holzkisten, Schatztruhen oder Stoffbeutel sind sehr nachhaltig, können im Familien- und Freundeskreis „zirkulieren“ und sicher auch für lustige Momente sorgen.
Blechdosen von Keksen und Pralinen oder Raritäten-Dosen vom Flohmarkt sind weitere Beispiele. Marmeladen- und Einmachgläser eignen sich besonders für selbstgemachte Lebensmittel wie Marmelade, Chutneys, Sirups oder Süßigkeiten.
Aus Japan kommt eine ganz besondere Methode der Müllvermeidung. Die Stofffalttechnik „Furoshiki“ schont Ressourcen gleichermaßen. Hier werden Geschenke mit einfachen bis teils komplexen Falttechniken in Tücher und Stoffe gehüllt. Thematisch passend können Kochbücher z.B. mit einer Schürze oder Geschirrhandtüchern verpackt werden. Geschenkband wird hierbei nicht benötigt. Neue oder extra dafür gekaufte Stoffe sind natürlich nicht so nachhaltig wie Reste und aussortierte Kleidungsstücke. Das nachfolgend verlinkte Video zeigt Ihnen einige Basis-Techniken des Furoshiki: https://www.youtube.com/watch?v=v6M3KkxpZro
Alles was zu guter Letzt doch noch anfällt, sollte natürlich sortiert und umweltbewusst entsorgt werden. Da Mülltrennung längst nicht so intuitiv funktioniert wie viele Denken, finden Sie unter dem folgenden Link eine Hilfestellung:
https://entsorgen.org/geschenkpapier/
Johann Dralle