25 Jahre fairer Handel
Persönlicher Glückwunsch aus Ghana für Eine-Welt-Laden Alavanyo
Die persönlich überbrachten Geburtstagsgrüße des westafrikanischen Kirchenvertreters hatten einen besonderen Grund: Die E.P. Church ist Träger der Handwerker-Ausbildungsschule Alavanyo in der gleichnamigen ghanaischen Kleinstadt, nach der der Detmolder Eine-Welt-Laden benannt ist. Mit etwa 44.000 Euro an Spendengeldern allein in den vergangenen zehn Jahren hat der Detmolder Laden eine Aids-Aufklärung, den Kauf von Computern für eine Büroausbildung und weitere Projekte in Alavanyo unterstützt. „Die Kirchenleitung achtet auf die korrekte Verwendung der von Ihnen zur Verfügung gestellten Gelder,“ bekräftigte Pastor Anku in Richtung der etwa 20 Detmolder Alavanyo-Ehrenamtlichen.
Harald Bollermann, Präses der Norddeutschen Mission, bewertete das freiwillige Engagement für den Betrieb des Detmolder Fair-Handelsgeschäftes als „eindrucksvolles Beispiel ehrenamtlicher Arbeit“. Mittlerweile genieße die berufliche Ausbildung in Alavanyo landesweit einen so guten Ruf, dass das Zentrum auch vom ghanaischen Staat unterstützt werde. Die Norddeutsche Mission ist Partner sowohl der E.P. Church Ghana wie auch der Lippischen Landeskirche.
Christa Goeken als Sprecherin der ehrenamtlich Mitarbeitenden im Eine-Welt-Laden berichtete, dass sich der Jahresumsatz im Ladenlokal hinter der Sparkasse am Markt in den vergangenen 15 Jahren mehr als vervierfacht habe: „Zu Beginn der 1990-er Jahre lag der Umsatz bei etwa 40.000 Mark. Im Jahr 2006 betrug die Umsatzhöhe 86.000 Euro.“ Vielen Stammkunden, die zunehmend Wert auf ethisches Einkaufen legten, sei das Umsatzwachstum zu verdanken. Alavanyo spendet seine Verkaufserlöse. In den vergangenen zehn Jahren wurden mehr als 120.000 Euro verschiedenen sozialen Projekten in Afrika, Asien und Mittelamerika zur Verfügung gestellt.
Von den Alavanyo-Anfängen berichtete Friedrich-Wilhelm Kruel, Vorstandsvorsitzender der Kirchengemeinde Heiden. Zusammen mit dem damaligen Landesjugendpfarrer Karl Drüge und in Kooperation mit der Norddeutschen Mission begleitete er 1982 als damaliger Lehrer am Detmolder Stadtgymnasium eine Reise von Detmolder Jugendlichen nach Ghana. Zur Reisegruppe gehörte neben anderen die heutige Superintendentin Claudia Ostarek – damals noch Schülerin. Der Besuch in Alavanyo und die Begegnung mit Frank Anku beeindruckte die Gruppe sehr und führte zum Entschluss, die Handwerker-Ausbildungsstätte zukünftig zu unterstützen. Zurück in Detmold bat die Gruppe die Lippische Landeskirche, dem seit Frühjahr 1981 bestehenden und in einem Keller in der Lortzingstraße untergebrachten Dritte-Welt-Laden größere und besser gelegene Geschäftsräume zur Verfügung zu stellen. Die Landeskirche kam diesem Wunsch nach, indem sie dem Dritte-Welt-Laden zwei hinter der Markt-Sparkasse gelegene Garagen mietfrei überließ. Unter dem neuen Namen Alavanyo, was „Alles wird gut“ bedeutet, wurde noch im Jahr 1982 das neue Geschäftslokal eröffnet.
04.06.2007