"Schwere und schöne Leitungsaufgabe"
Landessuperintendent Dr. Martin Dutzmann hielt die Predigt im Gottesdienst zur Landessynode
Dutzmann bezog die Geschichte der Hochzeit in Kana (Johannes 2, 1-11) auf die Lippische Landeskirche: auf der Hochzeit sei, ebenso wie im Leben der Lippischen Landeskirche, „alles im grünen Bereich“. Doch dann: „Die Feiernden in Kana haben keinen Wein mehr. Die Lippischen Kirchengemeinden und die Lippische Landeskirche haben kein Geld mehr.“ Noch sei zwar welches da, aber es werde erkennbar weniger. „Bald werden jedenfalls die Mittel fehlen, um den Betrieb im heutigen Umfang am Laufen zu halten.“
In Kana habe die Mutter Jesu zu den Dienern gesagt: „Was er euch sagt, das tut“. Das sei ein gutes Leitwort für eine neu gewählte Landessynode, so Dutzmann: „Denn tatsächlich sollen Sie, sollen wir nichts anderes tun, als unserem Herrn Jesus Christus gehorchen.“ Jesus habe die Diener aufgefordert, die Wasserkrüge mit Wasser zu füllen. Dieser Auftrag sei erfüllbar gewesen, die Diener mussten keine Wunder vollbringen. „Auch Synodale müssen keine Wunder vollbringen. Wir müssen aus der Lippischen Landeskirche keine Super- oder Vorzeigekirche in der Evangelischen Kirche in Deutschland machen, auch wenn auf die kleinen Landeskirchen neuerdings ein besonderer Druck gelegt wird. Wir müssen es auch nicht schaffen, die finanzielle Basis gegenüber heute zu verbreitern oder auch nur zu halten. Das käme nämlich einem Wunder gleich. Der Herr der Kirche verlangt nicht mehr, allerdings auch nicht weniger von uns, als dass wir das uns Mögliche tun.“ Auf der Hochzeit zu Kana sei aus dem Wasser Wein geworden. „Das wird uns Mut machen im Blick auf seine Kirche.“ Ganz am Schluss der Hochzeitsgeschichte heiße es: Und seine Jünger glaubten an ihn. „Nichts anderes wollen wir in den nächsten vier Jahren mit unserem Beraten und Beschließen beabsichtigen. Die Kirche ist kein Selbstzweck, auch die Lippische Landeskirche nicht. Sie soll das Evangelium von Jesus Christus allem Volk verkündigen. Sie soll die Sterbenden begleiten und die Trauernden trösten. Sie soll die Suchenden orientieren und die Irrenden zurechtweisen. Sie soll zu gesellschaftlichen und politischen Themen ihre Stimme erheben und für Gerechtigkeit in unserem Land und jenseits seiner Grenzen eintreten. Das Ziel ist, dass die Menschen an Jesus Christus glauben.“
Eine Synode sei keine Hochzeitsgesellschaft und zur Verschwendung habe die Lippische Landeskirche weder die Mittel noch einen Anlass. „Aber die Geschichte vom Weinwunder zu Kana macht uns Mut. Mut für unsere schwere und schöne Leitungsaufgabe.“
Die konstituierende Sitzung der Landessynode beginnt heute um 9 Uhr im Tagungshaus Stapelage. Unter anderem steht die Wahl der oder des Vorsitzenden der Synode (Präses) und der weiteren Mitglieder des 3-köpfigen Synodalvorstandes auf der Tagesordnung.
15.01.2007