Atomwaffen verbieten und abschaffen
Friedensethische Erklärung der Lippischen Landeskirche zur atomaren Bewaffnung und Teilhabe
Angesichts sich aktuell wieder zuspitzender Konflikte zwischen Staaten mit Atomwaffen und Ankündigungen erneuter atomarer Aufrüstung und Modernisierung will die Synode der Lippischen Landeskirche dem Auftrag, Friedensstifter zu sein (Mt 5,9), nachkommen. Sie beruft sich dabei auf ihren Beschluss vom 14. Juni 1983, in dem es heißt: „Weil Gott in Christus sein gnädiges Ja zum Leben gesprochen hat, müssen wir im Namen Christi ein deutliches Nein sprechen zu einem System der Friedenssicherung in Ost und West, das weltweiten Hunger und möglichen Massenmord gnadenlos in Kauf nimmt und damit die Gewissen vieler vergiftet. Deshalb sagen wir Nein zur Herstellung, Bereithaltung und zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen.“
Die Lippische Landeskirche verpflichtet sich, mit neuem Nachdruck für Versöhnung und Verständigung einzutreten. Dies geschieht unter anderem in der Pflege der Kirchen- und Gemeindepartnerschaften, in internationalen Vernetzungen und Kontakten sowie im Einsatz für Gerechtigkeit und Toleranz. Weiterhin fordert die Landessynode die Regierung der Bundesrepublik Deutschland und die Mitglieder des Deutschen Bundestages auf, mit vertrauensbildenden Maßnahmen das selbst gesteckte Ziel einer vollständigen atomaren Abrüstung mit wahrnehmbaren Schritten zu verfolgen und den am 7. Juli 2017 von 122 Staaten innerhalb der Vereinten Nationen beschlossenen Atomwaffenverbotsantrag zu unterzeichnen. Auch soll auf die Nato Einfluss genommen werden, ihre Nuklearstrategie aufzugeben und zu einer globalen Abrüstung aller Nuklearwaffen beizutragen sowie der vollständige Abzug aller in Deutschland stationierten Atomwaffen veranlasst und die nukleare Teilhabe der Bundesrepublik Deutschland beendet werden.
08.06.2018