Religionslehrertag in Lemgo. Mit Pfarrer Fred Niemeyer, Michael Landgraf, Dr. Manfred Karsch, Prof. Dr. Andreas Obermann, Landespfarrer Andreas Mattke, Kirchenrat Tobias Treseler und Reinhard Horn.

Impulse zur Reformation

Religionslehrertagung in St. Nicolai stieß auf großes Interesse

Kreis Lippe/Lemgo. Rund 100 Religionslehrerinnen und -lehrer aller Schulformen in Lippe haben an der Jahrestagung der Lippischen Landeskirche im Gemeindehaus der Kirche St. Nicolai in Lemgo teilgenommen. Im Vorfeld des Reformationsjubiläums stand die Frage: „Was ist evangelisch - heute?“ im Mittelpunkt. Andreas Mattke, Landespfarrer für Kirche und Schule, führte durch die Veranstaltung.

Impulse der Reformationszeit und ihre Auswirkungen wurden in Vorträgen und Workshops beleuchtet.

Luthers Morgensegen und neue Lieder zur Reformation, begleitet von Kinderliedermacher Reinhard Horn, eröffneten den Tag. Superintendent Andreas Lange als Hausherr würdigte, dass bereits 1527 die Reformation in Lippe von St. Nicolai ausging. Julia Schafmeister vom Landesmuseum Detmold informierte über geplante Ausstellungen zum Lutherjahr. Der Hauptvortrag des Theologen Michael Landgraf, Leiter des Religionspädagogischen Zentrums Neustadt an der Weinstraße, führte in das Thema „Reformation damals und heute“ ein. Als Druckermeister verkleidet, stellte er die Erfindung des Buchdrucks für die mediale Verbreitung der Reformation heraus und veranschaulichte Umbrüche des Weltbildes im 16. Jahrhundert. Anschließend betrachtete er die Folgen der Reformation. Die Individualisierung habe Luther durch Gewissens- und Glaubensfreiheit vorgelebt. Aus der einen Kirche seien heute viele Glaubensgemeinschaften entstanden. Das „Priestertum aller Gläubigen“ sowie die Forderung der Bildung auch für Frauen und einer Bibel fürs Volk hätten den Glauben demokratisiert.

Drei Workshops vertieften die Thematik.

Unter der Überschrift „Habe Mut!“ erschlossen Reinhard Horn und Michael Landgraf in lebendigen Spielszenen und Liedern die Lebensgeschichte Martin Luthers für die Primarstufe. Performative Dialogtexte verdeutlichten, wie Luther Ängste überwand und die Welt veränderte. Weiterführende Impulse fragten nach heutigen Weltverbesserungen.

Der Workshop „Martin Luther – er veränderte die Welt für immer“ mit Dr. Manfred Karsch, Schulreferent des Ev. Kirchenkreises Herford, widmete sich dem Spielfilm „Martin Luther“ (2003). Die wichtigsten Stationen der Reformation wurden anhand von Filmausschnitten erarbeitet und didaktisch für die Sekundarstufe I aufbereitet. Die Teilnehmenden erhielten einen Reader mit Materialien zum Film, der über das kirchliche Medienportal (www.medienzentralen.de) erhältlich ist.

Im Workshop „Woran Du Dein Herz hängst …“ mit Prof. Dr. Andreas Obermann, stellvertretender Direktor des „Bonner evangelischen Instituts für berufsorientierte Religionspädagogik“, standen Interviews mit Auszubildenden im Fokus. Was ist Berufsschülern heute wichtig, woran wachsen oder scheitern sie, wie finden sie Anerkennung und welche Rolle spielt dabei Religion? Außerdem wurden Projektideen für das Reformationsjahr in unterschiedlichen Schulformen gesammelt.

20.10.2016