Den Gefangenen zugewandt
Harald Blümel als Gefängnisseelsorger verabschiedet
In der kleinen Kapelle der JVA hat er im Wechsel mit dem katholischen Kollegen mehr als 12 Jahre den Gottesdienst gehalten. Außerdem stand er 160 männlichen Inhaftierten sowie 100 Bediensteten für Gespräche zur Verfügung. In seiner letzten Predigt ging er darauf ein, dass Gott sich im Antlitz Jesu den Menschen zuwendet. So habe auch er seinen Auftrag verstanden und sich den Nöten der Gefangenen zugewandt.
Seine Bibelauslegung besitzt Basisnähe und kommt bei den Inhaftierten an. Er ist bei ihnen beliebt - das wurde im Abschiedsgottesdienst deutlich. Das gemeinsame Singen im Gottesdienst ist ein wichtiger Bestandteil für Pfarrer Blümel – in den vergangenen Jahren von Organistin Nora Ulama auf der kleinen Orgel der JVA begleitet. Blümel weiß, dass manche Insassen gerade wegen der schönen Orgelmusik in den Gottesdienst kommen, die eine Abwechslung zum Gefängnisalltag bietet und bedankt sich ausdrücklich bei der Musikerin. Der Freundeskreis der Gefängnisseelsorge, in dem sich Ehrenamtliche engagieren, überreichte Blumen mit einer selbstgebauten Laterne. Handwerksmeister Kurt Podworny hat zusammen mit Inhaftierten dieses Geschenk für Harald Blümel gestaltet, das ihn auf dem Weg in den Ruhestand begleiten soll.
Monsignore Dekan Wilhelm-Friedrich Schulte, Beauftragter für die Seelsorge in Justizvollzugsanstalten im Erzbistum Paderborn, ist aus Geseke angereist und überbringt Grüße beim anschließenden Empfang. Hier verrät Pfarrer Blümel auch, dass er sich auf mehr Zeit für die Familie freue, aber der Abschied von der Gemeinde und der Justizvollzugsanstalt ihm schwer falle.
22.01.2016