Konstituierende Synode mit Gottesdienst eröffnet
Landessuperintendent Dietmar Arends: Herausforderungen angehen und gestalten
„Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“ In seiner Predigt über Daniel 9,18 stellte Landessuperintendent Dietmar Arends fest: „Das tut gut, sich das auch am Anfang einer Synodalperiode sagen zu lassen, nachzusprechen, etwas von dieser Haltung mitzunehmen. Gemeinsam sind wir berufen, Kirche zu leiten in den nächsten Jahren. Da ist es gut, von einem Ort zu kommen, an dem alle Selbstgerechtigkeit ein Ende findet – „wir vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit.“
Es gebe Herausforderungen, so Arends weiter, zum Beispiel „das Zusammenleben gelingen zu lassen mit den Flüchtlingen unter uns, den Menschen anderer Herkunft und Kultur – dazu beizutragen, dass sie willkommen sind. Das gehört zum Wesen unseres Kircheseins, den Fremden und Menschen in Not nahe zu sein“.
Es werde auch eine Antwort auf die Frage gesucht werden müssen: „Wie wollen wir in Lippe in Zukunft Kirche sein?“ Bei diesen und weiteren Herausforderungen, „die wir jetzt noch gar nicht kennen“, sei „unsere tatkräftige Hoffnung gefragt, die die Herausforderungen angeht und gestaltet und doch dabei weiß, dass wir nicht alles in Händen haben“, so Arends, denn, „wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von der Kantorei der Christuskirche unter Leitung von Burkhard Geweke, vom Bläserkreis des Lippischen Posaunendienstes unter der Leitung von Christian Kornmaul, Uta Singer (Sopran) und Volker Jänig (Orgel).
Am Montag, 2. Februar, kommt die neu gewählte Landessynode um 9 Uhr im Landeskirchenamt, Leopoldstr. 27, zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen.
Im Mittelpunkt stehen verschiedene Wahlen, unter anderem der Mitglieder des Synodalvorstands und der/des Präses (Vorsitzenden) der Landessynode. Sowohl Gottesdienst als auch Synodentagung sind öffentlich.
Das Gebiet der Lippischen Landeskirche, deren Gründungsdatum bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, ist nahezu deckungsgleich mit dem Gebiet des Kreises Lippe. Unter ihrem Dach leben rund 170.000 evangelisch-lutherische und evangelisch-reformierte Christen in insgesamt 69 Kirchengemeinden.
Die Landessynode, das höchste Leitungsgremium der Lippischen Landeskirche, konstituiert sich alle vier Jahre neu.
Mit der neuen Landessynode und den Wahlen in die synodalen Ausschüsse und Kammern wird gleichzeitig die Klassenreform der Lippischen Landeskirche abgeschlossen sein. Diese Reform war von der Synode beschlossen worden, da alle sieben Klassen (Kirchenkreise) der Lippischen Landeskirche (bisher: Bad Salzuflen, Bösingfeld, Brake, Detmold, Blomberg, Lage und die Lutherische Klasse) durch Gemeindegliederrückgang und Pfarrstellenkürzungen geschrumpft waren.
Seit dem 1. Januar sind die 58 reformierten Gemeinden in den Klassen (Kirchenkreisen) Nord, Süd, West und Ost organisiert, die zehn lutherischen wie bisher in einer eigenen Lutherischen Klasse. Die evangelische Kirchengemeinde Lockhausen-Ahmsen gehört sowohl der reformierten Klasse West als auch der Lutherischen Klasse an.
Durch den neuen Zuschnitt sollen zum Beispiel Vertretungsregelungen im Pfarrdienst erleichtert und mehr Zusammenarbeit unter Gemeinden ermöglicht werden.
Weitere Infos zur Lippischen Landeskirche:
Rund 170.000 Gemeindeglieder
69 reformierte und lutherische Gemeinden (58 ref., 10 luth., 1 ev.*)
4 reformierte und 1 lutherische Klasse
56 Synodale
* Lockhausen-Ahmsen ist eine evangelische Kirchengemeinde mit Mitgliedschaft in der reformierten Klasse West und in der Lutherischen Klasse.
01.02.2015