Für ein gelingendes Zusammenleben von Christen und Muslimen
Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2009
Darin danken die katholischen und evangelischen leitenden Theologen auch für „die in diesen Tagen vielfach geübte Gastfreundschaft“, die bei den zahlreichen Einladungen zum Fastenbrechen zum Ausdruck komme. Sie hoffen, „dass durch diese Begegnungen die guten Kontakte zwischen Christen und Muslimen in den Städten und Gemeinden unseres Bundeslandes Nordrhein-Westfalen vertieft und ausgebaut werden“.
Besorgt zeigen sich die Repräsentanten der beiden Kirchen über eine kleine rechtspopulistische Gruppierung mit dem Namen „Pro NRW“, die in den vergangenen Monaten versucht habe, politisch Einfluss zu gewinnen. Diese Gruppierung schüre nicht nur gezielt Vorurteile gegen den Islam und mache pauschal die Ausländer für die sozialen Probleme in den Städten verantwortlich. Sie versuche auch die Integrationspolitik sowie das kirchliche Engagement für einen Dialog der Religionen als falsch oder gefährlich darzustellen. „Die Positionen dieser Gruppierung sind mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar“, betonen die Kirchenleiter. Protestanten und Katholiken hätten sich in der Vergangenheit immer wieder zu einem respektvollen Umgang mit Fremden und einer gleichberechtigten Beheimatung von Muslimen in unserer Gesellschaft bekannt. Dazu gehöre auch das Recht, würdige Moscheen zu errichten, und - sofern die in der Verfassung benannten Voraussetzungen erfüllt seien - ein deutschsprachiger islamischer Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach.
In ihrem „Ramadan Mubarak“ („Gesegneter Ramadan“) überschriebenen Grußwort verweisen die Unterzeichner auf die vielen lokalen Projekte, in denen sich christliche Gemeinden und Moscheevereine gemeinsam für Verständigung und Dialog einsetzten und Verantwortung für ihren Stadtteil übernähmen. „Der gemeinsame Einsatz für ein gelingendes Zusammenleben ist das beste Mittel im Kampf gegen Extremismus.“
Mit Blick auf den notwendigen weltweiten Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit sowie die Rechte religiöser Minderheiten sind die Kirchenvertreter „dankbar, wenn Sie als Teil der weltweiten Glaubensgemeinschaft der Muslime Ihre Möglichkeiten nutzen und für die Rechte der Christen in mehrheitlich muslimischen Ländern eintreten“.
03.09.2009