Teilhaben – Teil werden

Interkulturelle Woche der ausländischen Mitbürger

„Teilhaben – Teil werden“ lautet das Motto der bundesweiten Interkulturellen Woche (Woche der ausländischen Mitbürger). Sie wird am 26. September in Schwerin zentral eröffnet. Anschließend finden in rund 270 Städten und Gemeinden im ganzen Bundesgebiet etwa 3.000 Veranstaltungen statt. Die nordrhein-westfälische Auftaktveranstaltung ist am Sonntag, 28. September, in Meschede im Sauerland.

Sie beginnt um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der Christuskirche, Schützenstraße 4, in Meschede. Die Predigt hält der lippische Landessuperintendent Dr. Martin Dutzmann aus Detmold. Dazu laden die Evangelische Kirche von Westfalen, die Evangelische Kirche im Rheinland und die Lippische Landeskirche sowie die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe gemeinsam ein.

Die Veranstalter haben einen Ort im Evangelischen Kirchenkreis Arnsberg ausgewählt, weil hier besonders viel für Flüchtlinge getan wurde und wird. „Mit Zivilcourage sind in einigen Fällen menschenunwürdige Abschiebungen verhindert oder rückgängig gemacht worden“, erklärt der Öffentlichkeitsreferent des Kirchenkreises, Dr. Friedhelm Groth.

An den Gottesdienst schließt sich um 11.30 Uhr eine Podiumsdiskussion an zum Thema „Ungesicherte Perspektiven: Flüchtlinge zwischen Bleiberecht und Abschiebung“. Teilnehmer: Regierungspräsident Helmut Diegel, Kreisdirektor Winfried Storck, Dr. Karsten Rudolph MdL, Rechtsanwältin Birgit Hanke, Anita Goldbeck, Mitglied der Härtefallkommission NRW und Superintendent Lothar Kuschnik. Die Moderation hat Arndt Brunnert vom WDR-Studio Arnsberg.                 

In einem gemeinsamen Wort der Kirchen vom 30. Mai 2008 betonen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, und Metropolit Augoustinos, Griechisch-Orthodoxer Metropolit von Deutschland, es gelte, „gesellschaftliche und politische Voraussetzungen zu schaffen, damit das Recht der Menschen auf ein menschenwürdiges Dasein und eine gerechte Teilhabe möglichst umfassend zum Tragen kommt“. Mit Blick auf die im Jahr 2007 getroffene Bleiberechtsregelung für langjährig „Geduldete“ fordern die Kirchenvertreter eine möglichst großzügige Umsetzung. Bisher sei erst eine vergleichsweise geringe Zahl erreicht worden. Die Neuregelung des Ehegattennachzugs habe nicht wie beabsichtigt Zwangsehen verhindert. Es bestehe vielmehr die Gefahr, dass „das Recht auf Familieneinheit in menschlich schwer erträglicher Weise eingeschränkt“ werde. Besorgt äußern sich die Vertreter der Kirchen zur Entwicklung des Flüchtlingsschutzes in Europa. Sie kritisieren die Abschottung Europas gegenüber der wachsenden Zahl derer, „die einen Weg des Überlebens ohne Papiere in Europa suchen“. Diese Menschen seien in ihrer Würde besonders bedroht.

Internet: www.interkulturellewoche.de

 

Diese Information wird auch von der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche von Westfalen verschickt.

22.09.2008