Ausdrucksstarke Gesichter, eindrucksvolle Lebensgeschichten
Fotoausstellung „Ansichten der Migration“ im Gemeindezentrum der Versöhnungskirche in Detmold
Detmold. „Ich habe die Vielfalt an Lebenserfahrungen immer als großen Reichtum erlebt“, sagte Superintendentin Claudia Ostarek am Mittwoch, 12. März, bei der Ausstellungseröffnung „Ansichten der Migration“ im Gemeindezentrum der Versöhnungskirche. Diese Vielfalt ist in den Portraits des Fotografen Hans-Martin Kaup dokumentiert. Lebendig werden die Bilder aber vor allen Dingen auch durch die dazugehörigen Texte, die Pfarrer Dieter Bökemeier, Flüchtlingsbeauftragter, und Pfarrer Peter Thimm, Aussiedlerbeauftragter der Lippischen Landeskirche hinzugefügt haben. „Uns ist es wichtig, nicht in verschiedene Gruppen einzuteilen. Wir wollen die einzelne Person sehen“, so Bökemeier. Das ist in der Ausstellung gelungen. Die Lebensgeschichte des chinesischen Studenten oder der yezidischen Kurdin verbindet nur eine winzige Kleinigkeit, nämlich dass sie in Lippe leben. Wie auch Nina Prishrin, Pianistin aus St. Petersburg, die für die angemessene musikalische Begleitung der Ausstellungseröffnung sorgte, oder Sabria Falak aus Afghanistan, die eindrucksvoll aus ihrem Leben erzählte. Sie lebt in Detmold, ist sehr aktiv, und quasi „Stadtteilmanagerin“ wie Claudia Ostarek lächelnd anmerkte.
Sabria Falak musste mit Mann und zwei Söhnen vor den Taliban fliehen, nachdem der Bruder mit seiner Familie bei einem Raketenangriff der Mudschaheddin ums Leben kam, und ihr Mann mehrfach verhaftet wurde: „Seit meiner Geburt habe ich nur Krieg erlebt. Ich liebe meine Heimat über alles, aber für uns ist es unmöglich zurückzugehen“, sagte sie.
14.03.2008