Spielball der Mächte und vorbildliche Demokratie
Weltgebetstag von Frauen aus Taiwan vorbereitet
Vorgelesen wurden Dankesbriefe taiwanesischer Christinnen an andere Frauen, „deren Glaube sie bewegt hat“. Zum Beispiel Pao-Chu, die sich für Umweltschutz engagiert, Müll vom Strand aufsammelt und Plastikmüll vermeidet, wo es nur geht. Oder Jojo, die gegen den Willen ihres Vaters studiert hat und sich ihr Leben lang für die gleichen Rechte von Frauen und Männern eingesetzt hat. Oder Pearl, die als Reinigungskraft in einem Krankenhaus während der Corona-Pandemie ihr Leben riskiert hat. Um ihre Familie nicht anzustecken, mietete sie sich von ihrem geringen Gehalt ein Zimmer und isolierte sich selbst.
Taiwan, die Insel zwischen Japan und den Philippinen, ist ein selbständiger Staat, aber international isoliert. Als die Kommunistische Partei in Festlandchina 1949 die Macht übernahm, zog sich ein Teil der bisherigen Regierung nach Taiwan zurück. China betrachtet die Insel als „untrennbaren Bestandteil des chinesischen Territoriums“. Die USA sichern Taiwan ihre Unterstützung zu. Der Konflikt ist außenpolitisch bis heute ungelöst. In Asien gilt das Land als vorbildliche Demokratie. Nur etwa fünf Prozent der 23,5 Millionen Einwohner gehören dem Christentum an.
Der Weltgebetstag besteht seit 1927. Er ist die größte und älteste ökumenische Frauenbewegung. Der Gottesdienst findet immer am ersten Freitag im März statt. Das Deutsche Weltgebetstagskomitee unterstützt Frauen und Mädchen darin, ihre politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rechte wahrzunehmen.
08.03.2023