„Eine Gemeinde auf Zeit“
20 Jahre „Wochen der Besinnung“: Auszeit, Ausspannen, Auftanken
100 Teilnehmende aus allen zwanzig Jahren ließen das Jubiläumstreffen zu einem großen Erfolg werden. Präses Michael Stadermann bewertete in seinem Grußwort die Wochen der Besinnung als willkommenes Angebot einer Auszeit zum Ausspannen und Auftanken. Wer an diesen von der Lippischen Landeskirche angebotenen Wochen teilnehme, der erfahre durch das Heraustreten aus seinem gewohnten Alltag auf Juist neue Impulse zum Weitermachen.
Einen herzlichen Dank richtete Präses Stadermann an Pfarrer Günter Puzberg, der die Wochen der Besinnung vor 20 Jahren begründete, sowie an Gerlinde Puzberg und Birgit Krohn-Grimberghe, die abwechselnd, aber immer zusammen mit Günter Puzberg, die Einkehrtage leiten.
Die Grundidee des Angebots habe sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht verändert, erläuterte Günter Puzberg in einem Rückblick: „Das Konzept hat sich bewährt, wie Rückmeldungen seitens der Teilnehmenden zeigen.“ Eine Besinnungswoche sei weder Urlaub noch Seminar, sondern eine Mischung aus Vertraulichkeit und Kreativität, Gemeinschaft und Alleinsein, Theologie und Seelsorge. Im Mittelpunkt der Tage auf Juist stehe die Begegnung mit biblischen Texten, um Querverbindungen zum eigenen Leben herzustellen. Dabei komme es zu intensiven Gesprächen bzw. tief empfundenen Erlebnissen, deren Folgen oftmals über Juist hinaus weit in den Alltag der Teilnehmenden reichten. In Ergänzung des Gruppenangebotes ständen die Leiter dem Einzelnen für beratende und seelsorgerliche Gespräche zur Verfügung.
Die Wochen der Besinnung sind ein überkonfessionelles Angebot, das auf christlichen Grundüberzeugungen ruht. Günter Puzberg: „Wir führen unsere Gespräche in einer christlichen Gemeinschaft, die wie eine Gemeinde auf Zeit die eine Woche gemeinsam erlebt.“ Nähe und Freundlichkeit seien kennzeichnend für die gemeinschaftlich erlebte Zeit, die jedoch auch Rückzugsmöglichkeiten erlaube. Der Wechsel von Gruppen- und Einzelgespräch sowie die Beschäftigung mit sich selbst, zum Beispiel in der Form eines Tagebuchs, böten einen Rahmen, in dem auch ganz Persönliches aus dem eigenen Leben zur Sprache komme. Die Beweggründe für eine Teilnahme seien unterschiedlicher Natur. Mal gehe es darum, sich zu erholen und den Alltag hinter sich zu lassen, mal sei die Orientierung vor einer beruflichen Weichenstellung das Motiv, mal sei es die Hoffnung, die Erfahrung eines Todesfalls besser verarbeiten zu können.
Auf dem Jubiläumstag in Stapelage wurde den Besuchern das erste Exemplar des Buches „Juist-Impressionen“ vorgestellt. Darin versammelt sind Gedichte von Birgit Krohn-Grimberghe, Fotos von Gerlinde Puzberg und Liedkompositionen von Günter Puzberg, die während vergangener Juist-Wochen entstanden sind. Bestellmöglichkeiten für das Buch, die Termine für die im Jahr 2008 angebotenen Wochen der Besinnung sowie viele weitere Informationen finden sich auf der Internetseite www.woche-der-besinnung.de
20.11.2007