Ganz großes Musikkino
Proben und Kartenvorverkauf für das Martin-Luther-King Musical gestartet
Das Probenkonzept ist so angelegt, dass es jeden mitnimmt. Dafür werden zunächst die Chorleiter geschult, die das Stück vom Komponisten selbst erlernen. Alle weiteren Proben übernimmt Peter Stolle, der auch den Mammut-Chor bei den Aufführungen dirigiert. Musiker und Dirigent werden über ein Click-Metronom synchronisiert. „Die größte Herausforderung ist das Timing, damit alles punktgenau läuft und der Chor an den richtigen Stellen einsetzt“, sagt Stolle, der allein vier Chöre angemeldet hat. Trotz seiner Routine werde er etwas Lampenfieber haben. Das gehöre einfach dazu. Die meisten Chorsätze haben einen Schwierigkeitsgrad, den auch Laien meistern können.
„Hanjo Gäbler und Christoph Terbuyken haben das Chormusical sehr gut komponiert. Es macht Spaß, hat Drive und ist abwechslungsreich arrangiert“, lobt Stolle. „Mithilfe einer Übe-CD kann jeder seine Stimme vorbereiten“, bestätigt die englische Chorleiterin Tracey Bennet aus Rinteln, die schon bei mehreren Großprojekten dieser Art dabei war. „Die Besucher des gigantischen Chormusicals werden große Augen machen. Lieder wie der bekannte Protestsong „We Shall Overcome“ oder das Spiritual „Go Down Moses“ erhalten einen aktuellen Bezug im völlig neuen Sound, der spontan begeistert und mitreißt.“
Die Choristen sind in jedem der 22 kraftvollen Songs beteiligt und übernehmen auch choreographische Elemente. Jeder erhält ein LED-Armband, das vom Lichtdesigner Michael Grunder ferngesteuert wird und für optische Effekte sorgt. Dafür müssen die Hände zur richtigen Zeit gehoben werden, um Wellenbewegungen zu erzeugen.
Rund 50 Choristen dürfen mit den Solisten auf der Hauptbühne agieren, während der Rest den Hintergrundchor bildet. Der Chor stellt jedoch nicht nur eine optische Größe dar. Damit alle Chorsänger gehört werden, wird ein immenser technischer Aufwand betrieben, der den einzigartigen mehrstimmigen Gesang eines Massenchores einfängt. Der Chor steht akustisch und optisch im Mittelpunkt.
In Lippe haben sich über 1000 Sänger angemeldet. Das sind mehr als erwartet, da eigentlich nur 500 Sänger benötigt werden. Der Zuspruch ist so groß, dass die Lipper in den Genuss von zwei Aufführungen für jeweils 2500 Gäste kommen werden. Technik, Solisten und Musiker bleiben gleich, nur der Chor wechselt. „Jede Aufführung wird so eine Premiere“, freut sich Volkmann.
Neben den Choristen wirken hochkarätige Solisten und zehn Instrumentalisten in der Big Band mit. Die Hauptrolle des Martin Luther King übernimmt Darrin Lamont Byrd aus New Jersey USA, der über 25 Jahre Bühnenerfahrung hat, unter anderem als „Mufasa“ bei „Der König der Löwen“ in Hamburg. Rund zehn professionelle Musical-Darsteller übernehmen weitere Rollen. Die Regie hat Andreas Gergen, der frühere Operndirektor des Salzburger Landestheaters.
Das Musical um den Bürgerrechtler Martin Luther King begeistert die unterschiedlichsten Menschen und erreicht auch Gäste, die der Kirche fernstehen. „Auf alle Fälle wird es ganz großes Musikkino sowie Unterhaltung mit Tiefgang, die Profis mit Laien zusammenführt und einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen wird“, ist sich Volkmann sicher.
Das Chormusical ist ein Gemeinschaftsprojekt der Lippischen Landeskirche, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden und der Stiftung Creative Kirche. Projektpaten sind Maria Prinzessin zur Lippe und Landessuperintendent Dietmar Arends.
Der Vorverkauf hat begonnen und die Eintrittskarten starten ab einer Preiskategorie von 25 Euro: www.king-musical.de/tickets und an allen bekannten Vorverkaufsstellen
26.08.2022