Zentrales Thema Mitgliederorientierung
Lippische Landessynode beschließt weiteren Weg der Zukunftsdiskussion in der Lippischen Landeskirche
Er empfahl, Kommunikation und Angebote auch an die Menschen zu richten, die heute vielfach auf der Suche nach Spiritualität seien, für die eine Mitgliedschaft aber keine Rolle spiele. Denn klare Achsen wie Mitgliedschaft, Glaube und Unglaube seien heute aufgebrochen. Landessuperintendent Dietmar Arends griff dies in seiner Einführung der Beschlussvorlage auf und betonte, dass man zwar von Mitgliederorientierung als Fachbegriff spreche, aber auch alle anderen Menschen, die sich für kirchliche Themen und Angebote interessieren, darin mitdenke.
Der Beschluss der Landessynode sieht vor, dass es inhaltlich eine verstärkte Orientierung an den Menschen im Bereich der Lippischen Landeskirche geben soll, im Sinne von Zuhören, Wertschätzen und Beteiligen. Alle Menschen sollen mit ihren Fragen an Glauben und Kirche wahrgenommen werden.
Personell soll das Konzept eines interprofessionellen Teams entwickelt werden, um auf die Herausforderungen der kommenden Jahre in den Kirchengemeinden zu reagieren. Im Mittelpunkt steht hier das Miteinander verschiedener Berufsgruppen. Ein interprofessionelles Team kann zum Beispiel aus einer Pfarrerin und einem Gemeindepädagogen oder aus einem Pfarrer und einer Kirchenmusikerin bestehen.
Strukturell soll eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden durch ein Kooperationsgesetz gefördert sowie das Landeskirchenamt als unterstützender Dienstleister für die Gemeinden weiter optimiert werden.
Diese als zentral empfundenen Themen für die künftige Entwicklung der Lippischen Landeskirche und weitere Themen, die sich aus der Evaluierung der Erprobungsräume ergeben, sollen auf einer Zukunftssynode 2025 gebündelt werden
Hintergrund:
Seit 2016 befindet sich die Lippische Landeskirche in dem Zukunftsprozess „Kirche in Lippe – auf dem Weg bis 2030“. Als erstes Ergebnis hatte die Synode auf ihrer Tagung im Herbst 2018 die Einrichtung von Erprobungsräumen beschlossen. 13 Erprobungsräume haben zwischenzeitlich ihre Arbeit aufgenommen, in denen neue und ungewöhnliche Formen der Gemeindearbeit ausprobiert werden – etwa im digitalen, im sozialdiakonischen, im interkulturellen oder musikalischen Bereich. Nun sollen in den kommenden Jahren weitere, mit den Erprobungsräumen verknüpfte Themen näher betrachtet werden.
11.06.2022