Den Jubiläumsgottesdienst „175 Jahre Gustav-Adolf-Werk“ gestalteten (von links): Kirchenrat Andreas-Christian Tübler, Landessuperintendent i.R. Gerrit Noltensmeier, Pfarrerin Karin Möller, Pfarrer i.R. Herbert Grote und Superintendent Ernst-August Pohl.

Glauben verbindet

Jubiläumsgottesdienst „175 Jahre Gustav-Adolf-Werk“

Lage/Lippe. Mit 175 Gottesdiensten feiert in diesem Jahr das Gustav-Adolf-Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sein 175-jähriges Jubiläum. Das Gustav-Adolf-Werk (GAW) der Lippischen Landeskirche erinnerte am Sonntag, 14. Oktober, in der Marktkirche in Lage an die Gründung des ältesten evangelischen Hilfswerks in Deutschland. Der Festgottesdienst stand unter dem Leitwort „Glauben verbindet“.

Das Werk unterstützt evangelische Minderheiten-Kirchen in Europa, Lateinamerika und Zentralasien beim Bau oder der Renovierung von Kirchen und Gemeindehäusern. Es leistet Hilfe bei sozialdiakonischen und missionarischen Projekten.

Landessuperintendent i.R. Gerrit Noltensmeier verglich in seiner Predigt das Wirken des Gustav-Adolf-Werks mit der Heilung eines Gelähmten am Teich Bethesda, wie sie im Johannesevangelium erzählt wird. „Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt“, berichtet der Gelähmte Jesus seine Verzweiflung. So wie Jesus dann dem Kranken geholfen habe, führte Noltensmeier in seiner Predigt aus, so helfe das Gustav-Adolf-Werk den Gemeinden, die sich ausgegrenzt und an den Rand gedrängt sähen. Keine Diaspora-Gemeinde solle sagen müssen, dass es keinen Menschen gebe, der ihr helfe.

1832 wurde in Leipzig die Gustav-Adolf-Stiftung als Vorgängerin des Gustav-Adolf-Werks gegründet, 12 Jahre später in Detmold der „Hauptverein der Gustav-Adolf-Stiftung für das Fürstenthum Lippe“ - der Vorläufer des heutigen Gustav-Adolf-Werks der Lippischen Landeskirche. In seiner jetzigen Form als gemeinnütziger Verein besteht das GAW Lippe seit 1994, es ist eine von 24 Hauptgruppen des Gustav-Adolf-Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland. Vorsitzende ist die Leopoldshöher Pfarrerin Karin Möller. Die Mittel, die das GAW Lippe in die Lage versetzen, seine Aufgabe zu erfüllen, setzen sich zusammen aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Kollekten und einem Zuschuss der Landeskirche. Das GAW Lippe ist ein relativ kleiner Verein mit rund 30 Mitgliedern. Karin Möller: „Privatpersonen bilden die eine, Kirchengemeinden die andere Hälfte der Mitgliederzahl. Das GAW Lippe kann jährlich zwischen 12.000 und 15.000 Euro für dringende Projekte zur Verfügung stellen.“

Pfarrerin Möller führte durch die Liturgie des Jubiläumsgottesdienstes, unterstützt von den Vorstandsmitgliedern Kirchenrat Andreas-Christian Tübler und Pfarrer i.R. Herbert Grote sowie Superintendent Ernst-August Pohl. Die Kantorei der Marktkirche Lage unter der Leitung von Volker Stenger bereicherte den Gottesdienst musikalisch. Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle Besucher eingeladen, beim Kirchkaffee ins Gespräch zu kommen und sich am Büchertisch über das GAW zu informieren.

16.10.2007