Archiv 2005 - 2001

18.03.2003

Ein roter Faden zum Anfassen

Pressemitteilung:Ein roter Faden zum Anfassen

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Bibelgespräch in entspannter Atmosphäre: Jugendliche im Abschlussgottesdienst der Jugendbibelwoche.

Sabrina und Nellie stehen vor einer Stellwand mit Bibeltexten: Kurze Texte, die sie sich ansehen und mit einem Klebepunkt bewerten können. Grün für „Finde ich gut“, und rot für „Gefällt mir nicht“. Für sie ist dieser Gottesdienst, der ihnen auch die Freiheit zur Bewegung lässt, der Abschluss einer Nachmittagsveranstaltung in ihrer Detmolder Gemeinde. „Da haben wir Geschichten aus der Bibel gehört, darüber gesprochen und einen Film gesehen“, sagt Sabrina, und klebt noch schnell einen grünen Punkt auf. „Weise mir, Herr, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit“, steht da. Ein Text der zum Motto „Geht doch!“ der Jugendbibelwoche passt. Ein Motto, das Pastorin Katja Albrecht und Pfarrer Lars Kirchhof in ihrer Predigt aufgreifen und weiterführen. Sie erzählen die Geschichte vom äthiopischen Kämmerer, der sich unterwegs taufen lässt. Er hat seinen Weg gefunden - etwas, was für Jugendliche nicht immer ganz leicht ist. „Wie schafft man das, im Leben einen roten Faden zu finden?“ wird in der Predigt gefragt. Ihr roter Faden, ihr Weg, das soll den Gottesdienstbesuchern vermittelt werden, kann auch der Glaube an Gott sein.
Der „rote Faden“ dieses Freitagabends ist in Wirklichkeit orange, und er lässt sich anfassen. Er windet sich, mit Namensschildern versehen, durch die Kirche, weist den Weg zu sechs Stationen. „Geht doch“ - und dann verschiedene Möglichkeiten: „mit Ruhe - miteinander reden - du bist nicht allein - Wege finden - starke Sprüche - Entscheidungen treffen“. Jugendliche sitzen in kleinen Gruppen und diskutieren über Bibelstellen, versuchen gemeinsam eine Kugel durch ein hölzernes Labyrinth an ihren Bestimmungsort zu bringen oder sitzen in einer gemütlichen Ecke. Diese lockere Beschäftigung mit dem Thema „Geht doch!“ ergänzt in diesem Gottesdienst Predigt, Gebet, gemeinsamen Gesang und Segen.
Die Kirche ist voll mit Jugendlichen – „wie jedes Jahr“, sagt Lars Kirchhof. Der „PoGo-Chor“ aus Schlangen sorgt im Abschlussgottesdienst mit Stimme, Körpereinsatz und Unterstützung einer Band, für eine Musik, die alle Anwesenden zum Mitklatschen animiert. Bereitwillig folgen sie den Musikern auf ihrem Weg durch die Kirche und über den Hof wieder zur anderen Tür hinein. Damit sie den Abend nicht so schnell vergessen, verteilt das Gottesdienst-Team zum Schluss kleine Schlüsselanhänger: Mini-Rucksäcke mit Teelicht und Friedensgebet als Begleiter auf ihrer Suche.
Die dezentralen Veranstaltungen in der vergangenen Woche in verschiedenen Gemeinden hatten in Anlehnung an das „Jahr der Bibel“ das Motto „Geht doch! Suchen. Und Finden“. Dazu wurde ein Materialheft erstellt. Jugendbibelwochen gab es ab 1980 zunächst in allen evangelischen Landeskirchen. Seit einigen Jahren ist Lippe als einzige übrig geblieben.

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