Archiv 2005 - 2001

16.12.2002

Sag Nein zur Gewalt

Pressemitteilung: Sag Nein zur Gewalt. Schüler gestalteten Gottesdienst in St. Johann

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Nein zur Gewalt: Schülerinnen der Karla-Raveh-Gesamtschule Lemgo gestalteten den adventlichen Gottesdienst in St. Johann.

Die Klasse 9 a hat sich damit an dem Wettbewerb „Gewalt überwinden“ beteiligt, zu dem die Lippische Landeskirche und das katholische Dekanat Lippe gemeinsam aufrufen. Ihre Geschichte handelt von Erwartungen, die eine Mutter fast verleitet hätten, ihren Sohn zu schlagen, um den Ansprüchen der Nachbarn gerecht zu werden. Gewalt beginnt im Kleinen. Frieden auch – meinten jedenfalls die Schüler: „Zu Hause in der Wohnung, da muss der Frieden beginnen.“ Schläge für Kinder würden die Spirale der Gewalt nur in die nächste Generation fortsetzen. „Glaubt man an die Gewalt, dann handelt man auch gewalttätig“, hieß es in einem ihrer Texte. Die Kurzbiographie von Martin Luther King, ermordeter Verfechter des gewaltfreien Widerstandes, stand den Jugendlichen symbolisch für ihre Einstellung. Die hing, auf einem Transparent in knappen Sätzen aufgeschrieben, an der Kanzel. „Auf Gewalt verzichten! Gewaltfrei gegen Gewalt“, stand da unter anderem.
Pfarrer Horst-Dieter Mellies griff dann das Thema in einer kurzen Predigt auf. Er nahm Bezug auf die Bergpredigt, die auch die Schüler schon erwähnt hatten, und sprach von der Einstellung Jesu zur Gewalt. Der Adventszeit als Zeit der Nachdenklichkeit und Ruhe sei besonders geeignet für dieses Thema, meinte Mellies.
Nachdenklichkeit dann auch im Lied von Konstantin Wecker, das die Schüler über CD einspielten. „Sag Nein“, heißt der Titel, und er fordert das offensive Eintreten gegen Gewalt. Das unterstützten die Jugendlichen, indem sie passend ein riesengroßes „Sag Nein“-Buchstabenpuzzle hoch hielten.
Nach dem Gottesdienst gab es im Gemeindehaus einige Hintergrundinformationen zu dem Projekt als Beitrag zum Wettbewerb. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten so etwas zu gestalten. Wir haben uns im wesentlichen für eine Umfrage, einen Gottesdienst und eine Begleitdokumentation entschieden“, sagte Lehrerin Christine Einsfelder. Drei Monate hat die Klasse 9a bisher an dem Projekt gearbeitet, und die Vorbereitung für den Gottesdienst hat viel Zeit und Arbeit gekostet, wie Pfarrer Mellies bestätigt. Und Christine Einsfelder ergänzt, an ihre Schüler gewandt: „Ich finde es gut, dass ihr euch durchgebissen habt.“
Mit dem Wettbewerb „Gewalt überwinden“ wollen die evangelische und die katholische Kirche Fantasie und gute Ideen fördern, die angesichts von Gewalterfahrungen nötig sind. Er richtet sich an alle 12- bis 16-Jährigen im Kreis Lippe. Gewinnchancen haben Beiträge, die viel über das eigene Leben und den Alltag der Teilnehmenden aussagen und zeigen, dass eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema stattgefunden hat. Schulklassen, Jugendgruppen, Konfirmanden, Sportmannschaften, Cliquen, aber auch Einzelne können teilnehmen. Nähere Informationen: E-Mail oeff@lippische-landeskirche.de oder Telefon 05231/9766861.

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