Archiv 2005 - 2001

17.11.2002

Neue Töne für den Gottesdienst

Pressemitteilung: Lippischer Bläsertag im Zeichen des Swing und Blues

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Bues-Spezialist Andreas Schley (am Schlagzeug) und Landesposaunenwart Christian Kornmaul (vorn rechts im blauen Hemd) mit Teilnehmern des Lippischen Bläsertages.

Landesposaunenwart Christian Kornmaul hatte eingeladen und rund 30 Mitglieder lippischer Posaunenchöre waren gekommen, um Blues, Rock und Pop in die Kirchenmusik zu holen. Der Blues als Weiterentwicklung des Gospels war eines der Hauptthemen des jährlichen Bläsertages, der wie immer Workshop-Charakter hatte. Referent Andreas Schley ist Vorsitzender der Initiative „Rock, Pop und Jazz in der Kirche“ in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.
Für viele Teilnehmer interessant und neu war das Erlernen des Blues-Schemas und die Erfahrung, dass der Blues eine eigene Tonleiter besitzt. Dass Rhythmus in der modernen Musik einen ganz wichtigen Stellenwert hat und die Popmusik, wie Andreas Schley betonte, „aus dem Bauch“ kommt, erfuhren die Teilnehmer gleich am Morgen des Bläsertages. Da stand nämlich eine sogenannte „Body Percussion“ auf dem Programm, eine Umsetzung dreier verschiedener Rhythmen ganz ohne Instrument, sondern nur mit Gehen, Klatschen, und Sprechen: ohne Schwung und Mut zum Rhythmus eine nicht ganz leichte Aufgabe. Nach diesem morgendlichen Einfühlen, dem „Eingrooven“, in diese für manche recht ungewohnten Rhythmen fanden die Teilnehmer - an den im Takt wippenden Fußspitzen erkennbar - ganz offensichtlich Gefallen an der neuen Vertonung liturgischer Stücke wie „Ehr’ sei dem Vater und dem Sohn“ oder bekannter Choräle wie „Nun bitten wir den heiligen Geist“.
Posaune, Trompete und Tuba waren Instrumente, deren Zusammenspiel jedem bekannt ist, der in einem Posaunenchor mitmacht. Neu hinzu kommen sollte an diesem Wochenende auch das Element der Band. Dafür sorgte Andreas Schley mit seinem Schlagzeug. Als weiteres Lernziel hatte sich der Theologe und Musiker die Entwicklung der Improvisationsfähigkeit vorgenommen. Kein „Buchstabieren der Noten“, sondern die freie Interpretation altbekannter Kirchenlieder wollte er den Teilnehmern vermitteln.
Dies gelang ihm ganz offenkundig, wie man hören, aber auch von ihm direkt vernehmen konnte: „Ich bin sehr zufrieden über das, was wir in dieser kurzen Übungszeit erreicht haben,“ erklärte Schley zum Abschluss und entließ 30 hochmotivierte Musiker in ihre heimischen Posaunenchöre.
„Anregungen für die Arbeit im eigenen Posaunenchor geben“ - dieses Ziel, das Christian Kornmaul mit Blick auf die teilnehmenden Chorleiter zu Beginn der Veranstaltung äußerte, hat der Bläsertag sicherlich erreicht.

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