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13.06.2002

Urlaub für Familien, die sich keinen Urlaub leisten können

Pressemitteilung: Lions-Club unterstützt Familienfreizeit des Diakonischen Werkes

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Einmal in Ferien fahren: Kinder aus Familien in schwieriger sozialer Situation hätten ohne die Familienfreizeit des Diakonischen Werkes kaum die Möglichkeit dazu. Das Bild entstand bei der ersten Freizeit der Sozialpädagogischen Familienhilfe 1999.

Da die öffentlichen Mittel für Ferienmaßnahmen immer weiter zusammengestrichen werden, ist das Diakonische Werk bei der Planung dieser Freizeit verstärkt auf Spenden angewiesen. Neben öffentlichen Zuschüssen, dem Eigenanteil des Diakonischen Werkes und dem Eigenanteil der Familien wird die Ferienfreizeit durch Spenden der Lions-Clubs Detmold und Oerlinghausen, der Otto-und-Lonny-Bayer-Stiftung, der Aktion Lichtblicke und private Spenden finanziert. Für die Freizeit werden voraussichtlich – ohne Personalkosten – Mittel von etwa 20.000 Euro benötigt.
Die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) ist eine Maßnahme der Kinder- und Jugendhilfe. Gesetzliche Grundlage für die SPFH ist der § 31 Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG). SPFH ist eine Hilfe zur Erziehung für Familien und familienähnliche Systeme mit Kindern, die nicht mehr aus eigener Kraft die Versorgung und Erziehung gewährleisten können.
„Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen, haben meist eine schwierige Biografie. Bei näherem Hinsehen wird deutlich, dass sie ihre Kinder lieben, aber selbst mit massiven Problemen zu kämpfen haben, da auch bereits die Familie der Eltern zerrüttet war“, erklärt Brunhilde Schmelzer, im Diakonischen Werk Lippe verantwortlich für die SPFH: „Ein typisches Milieu, in dem unsere Arbeit stattfindet, ist gekennzeichnet durch Arbeitslosigkeit, Sozialhilfeempfang, geringe Schulbildung, drei bis vier Kinder in einer engen Wohnung, psychische Erkrankungen durch Überbelastung, Suchtproblematik.“
Das generelle Ziel heißt: Hilfe zur Selbsthilfe. SPFH wendet sich an Familien und familienähnliche Systeme und hilft in akuten Krisensituationen, berät in Erziehungsfragen, Suchtproblemen und Sorgerechtsfragen und macht Freizeitangebote. Brunhilde Schmelzer: „Die von uns begleiteten Familien sind überwiegend auf Sozialhilfe angewiesen und deshalb häufig benachteiligt. Darunter haben vor allen Dingen die Kinder verstärkt zu leiden haben. Wir möchten wir ihnen eine Möglichkeit geben, weit weg von ihren alltäglichen Problemen Erfahrungen zu sammeln, die sich positiv auf ihren Alltag auswirken. Unsere Familien konnten zum großen Teil noch nie einen gemeinsamen Urlaub verbringen“, berichtet die Diplom-Sozialpädagogin. Das diakonische Anliegen sei es, „mit ihnen neue Wege zu suchen, die sie vielleicht aus ihrer Resignation führen.“ Die Familienfreizeit solle dazu dienen, dass die Eltern und Kinder in einem anderen Sozialraum neue Erfahrungen sammeln, Kräfte schöpfen und ein positives Miteinander erleben können. „Wir alle wissen“, so Brunhilde Schmelzer, „wie wichtig es ist, sich einmal an einen gedeckten Tisch zu setzen, einmal nicht nur über Probleme nachzudenken, sondern ein fröhliches Miteinander zu erfahren und zu erleben.“ Der Erfolg der ersten Freizeit dieser Art 1999 hat die Diakonie ermutigt, für das Jahr 2002 erneut zu planen. Angemeldet sind 20 Erwachsenen und 40 Kinder. Die Freizeit findet im August in einem Haus des CVJM in Grömitz an der Ostsee statt. Das Feriendorf des CVJM, nur wenige Schritte vom Strand gelegen, bietet für Familien ideale Bedingungen.
Drei Mitarbeiterinnen aus dem Team der Sozialpädagogischen Familienhilfe werden die gesamte Ferienmaßnahme begleiten und vorbereiten.

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