Archiv 2005 - 2001

27.02.2002

Hoffnung – für und mit Osteuropa

Pressemitteilung: Hoffnung – für und mit Osteuropa

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Partnerschaft zwischen Lippe und Rumänien: Diakoniepfarrer Jürgen Dittrich, Dr. Arthur Sárosi und seine Frau Dr. Ilona Sárosi, die als Ärztin ebenfalls in der Diakonie arbeitet, und der Lemgoer Pfarrer Horst-Dieter Mellies (von links).

Dort brachte es Dr. Arthur Sárosi im Gespräch mit Landesdiakoniepfarrer Jürgen Dittrich durch das Auswechseln eines kleinen Wortes zum Ausdruck: Nicht von Hoffnung für, sondern mit Osteuropa sprach der Arzt und Geschäftsführer der 1991 gegründeten Stiftung Diakonia im rumänischen Klausenburg. St. Johann in Lemgo ist eine der Gemeinden, welche die Partnerschaft zwischen der Lippischen Landeskirche und dem Distrikt Klausenburg der evangelisch-reformierten Kirche in Rumänien auf lokaler Ebene pflegen. Die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ ist eine Antwort der evangelischen Kirchen Deutschlands auf den Wandel in Mittel- und Osteuropa. „Hoffnung für Osteuropa“ fördert Hilfe zur Selbsthilfe. Die Aktion respektiert die Unabhängigkeit und Eigeninitiative der Partner. Sie unterstützt Kirchen, Initiativen und Organisationen, die sich für die Herrschaft des Rechts und die Wahrung der Menschenrechte in mittel- und osteuropäischen Länden einsetzen.
Dr. Sárosi gab einen Einblick in die schier übermächtigen Aufgaben, die auf die wieder erstarkten Kirchen nach dem Ende der Diktatur in seelsorgerlicher und diakonischer Hinsicht zukommen. „Diakonia“ ermöglicht den etwa 400.000 Menschen im Raum Klausenburg eine bessere gesundheitliche Versorgung. In Rumänien zeigt sich die Not in erschreckender Weise. Kinder und alte Menschen leiden darunter am meisten. So gibt es auch in Klausenburg Kinder, die von ihren Eltern alleingelassen auf der Straße leben und sich von den Abfällen anderer aus Mülltonnen ernähren müssen. Für diese Kinder bietet die Stiftung Diakonia inzwischen warme Mahlzeiten und fördert ihre schulische Bildung mit Hausaufgabenhilfe und anderem. In einem eigenen Gemeinschaftshaus, dessen Heizung von der Lippischen Landeskirche finanziert wurde, leben zur Zeit 35 Kinder, darunter 31 Roma. Weitere Gemeinschaftshäuser sind geplant. Darüber konnten sich die Besucher sich im Foyer der Kirche informieren.
Ein anderer Schwerpunkt der diakonischen Arbeit gilt den Senioren. Je nach Bedürftigkeit wird hier in ambulanter oder stationärer Form die notwendige Hilfe geleistet. Inzwischen hat die Stiftung auch eine eigene Apotheke aufgebaut, um die Menschen mit den nötigsten Medikamenten zu versorgen.
In seiner Predigt über die Begegnung Jesu mit einem Gelähmten hob Pfarrer Dittrich die Rolle der vier Gefährten des Behinderten in hervor, die ihn zu Jesus brachten. Ohne ihre Hilfe hätte der Lahme keine Chance gehabt, auch nur in die Nähe Gottes zu kommen. „Ohne die Hilfe anderer kommen wir nicht auf die eigenen Beine“, sagte Dittrich: Bei allem Vertrauen auf die eigenen Kräfte dürfe nicht vergessen werden, wie sehr wir auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Nicht nur in Rumänien.

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