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03.10.2004
Jahresempfang im Haus Stapelage
Pressemitteilung:Jahresempfang im Haus Stapelage Die Lippische Landeskirche und das Katholische Dekanat Lippe begrüßten Vertreter des öffentlichen Lebens
Gerrit Noltensmeier begrüßte die Gäste zu diesem Jahresempfang, „den wir traditionell in zeitlicher Nähe zum Erntedankfest halten.“ Ein Tag der Notwendigkeit und des Wertes menschlicher Arbeit, die manche heute schmerzlich vermissten. „Wir alle spüren den rasanten Wandel, müssen von Vielem Abschied nehmen und sparen.“ Das sei im Geiste einer gesellschaftlichen Reform geboten, damit künftige Generationen die Lasten noch tragen könnten: „Es ist ein Wandel mit Schmerzen, aber auch mit Erneuerungspotential.“ In diesem Sinne sprach auch der Hauptredner des Abends, der Leiter des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Valentin Schmidt: „Die Welt, in der wir leben, verändert sich.“ Die Anforderungen an den einzelnen würden immer schwieriger, viele seien durch die Situation auf dem Arbeitsmarkt bedroht, immer mehr Entscheidungen seien zu treffen. „Der Einzelne wird zum Planungsbüro seines eigenen Lebens.“ Den richtigen Weg zu finden koste viel Kraft. „Was aber sind die Leitplanken meiner Lebensgestaltung?“, fragt Schmidt angesichts vieler Menschen, die Halt suchen, und gibt die Antwort: „Wer glaubt, erhält die Kraft, durch Rückschläge nicht zu versagen und geht positiver an Probleme heran.“ Die Aufgabe der Kirchen sei es, die Menschen einzuladen, sich auf eine lebendige Beziehung mit dem lebendigen Gott einzulassen. Vor den etwa 100 Gästen des Abends dokumentierte Schmidt die Bedeutung der beiden großen christlichen Kirchen als Volkskirchen: so besuchten jährlich rund 70 Millionen Menschen deutschlandweit die Gottesdienste. Viele träfen sich in kirchlichen Kreisen: „Hier finden sich auch Menschen, die Kontakt und Wärme suchen.“ Kirche und Diakonie gehörten mit rund 650 000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern in Deutschland. Darüber hinaus engagierten sich rund eine Million ehrenamtliche Mitarbeiter. Mehrere Milliarden Euro Kirchensteuer flössen in Seelsorge, Verkündigung, Gemeindediakonie oder auch in Gebäudeerhaltung: „Mein Dank geht an alle, die ihrer Kirche treu bleiben und diese Arbeit gewährleisten.“ Dass Kirche gebraucht wird, betonte auch Dechant Karl- Heinrich Brinkmann. Er berichtete von seinen Erfahrungen mit der bundesweit ersten ökumenischen mobilen Kircheneintrittsstelle, mit der Pfarrer beider Konfessionen am vergangenen Wochenende auf einem Volksfest in Lippe vor Ort waren. Menschen seien gezielt gekommen, weil sie von der Eintrittsstelle gehört hatten. „Ich vermute, da besteht ein Nachholbedarf. Wir müssen zusammen rausgehen, zu den Menschen hingehen.“