Archiv 2005 - 2001

21.06.2004

„Das Leben lieben und den Tod nicht fürchten“

Pressemitteilung: „Das Leben lieben und den Tod nicht fürchten“
2. Ökumenischer Seniorentag in Lemgo

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Pfarrer Rolf-Joachim Krohn- Grimberghe (links) war Mit- Organisator des Seniorentages und überreichte Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier eine Rose

Konkrete Ergebnisse waren am späten Nachmittag in der Aula zu sehen. Die Bilder aus dem Workshop: „Bunt wie das Leben. Wir malen gemeinsam ein großes Bild“, schmückten den Platz neben den Blumen, ergänzten mit der Auswahl ihrer Motive und den kräftigen Farben die Botschaft des Straußes.
Die Ergebnisse der zahlreichen Gesprächsrunden waren nicht direkt sichtbar. Themen wie: „Gabe und Aufgabe. Wir sprechen über unsere Gesundheit“, oder: „Sterben gehört zum Leben. Wir sprechen über menschenwürdiges Sterben“, hinterließen andere Spuren. Schwierige Themen, die dennoch ihre Interessenten fanden. „Beim Tanzen und Malen waren in den Gruppen sicher immer etwa 25 Besucher. Aber auch die Gesprächsgruppen waren gut besucht“, meinte Mitorganisator Pfarrer Kai Mauritz von der Kirchengemeinde St. Pauli. Er zeigte sich mit dem Besuch des Seniorentages sehr zufrieden. 15 Senioren und 6 Jugendliche fanden sich beispielsweise zum gemeinsamen Gespräch. „Das war toll. Nach eineinhalb Stunden war es schwer einen Abschluss zu finden“, freute sich Mauritz.
Gegen 16 Uhr trafen sich dann alle wieder in der Aula. Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier sprach in seinem Vortag vom ambivalenten Umgang mit dem eigenen Alter, beschrieb Altersbilder, sprach über das gesellschaftliche Umfeld in denen Alte jetzt und zukünftig leben, und erkundete Wege, mit dem eigenen Älterwerden umzugehen. “Geht’s wirklich aufwärts, oder nicht doch eigentlich eher bergab mit unserer Kraft, mit unserem Mut. Gibt es immer noch ein Reifen und ein Wachsen?“ fragte Noltensmeier mit Blick auf das Thema des Seniorentages.
Im Alter lerne man, dass viele unserer Erfahrungen nicht für die Jungen taugen, meinte Noltensmeier: „Im demütigen Wissen um unsere Grenzen müssen wir Verantwortung für unseren Körper, Geist und Seele übernehmen, und Arbeit jeglicher Art nicht scheuen“, sagte er. Das bedeute auch, Verantwortung für andere zu tragen, beispielsweise in einem Ehrenamt. Man solle: „Das Leben entschleunigen, Hilfe annehmen. Zupacken und loslassen in einem Leben, in dem Beziehungen kostbar sind, und die Einsamkeit nicht das letzte Wort haben darf.“ Wenn man das Leben als eine Abfolge von Stufen begreife, von denen jede ein neuer Anfang sei, dann solle man auch den Tod nicht fürchten. Er riet dazu, das Leben zu lieben, und wünschte allen „offene Augen und ein offenes Herz“. „Reiben wir uns an unseren Grenzen nicht wund – achten wir sie“, fügte er hinzu.
Organisator Pfarrer Rolf- Joachim Krohn- Grimberghe von der Kirchengemeinde St. Nicolai überreichte ihm im Anschluss die erste Rose von vielen. Die anderen wurden am Ausgang einzeln an die Helfer verschenkt.

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