Archiv 2005 - 2001

12.10.2003

Detmolder Hospiztag fordert stärkere ambulante Sterbebegleitung

Pressemitteilung: Detmolder Hospiztag fordert stärkere ambulante Sterbebegleitung

Es würden sich jedoch wesentlich mehr Menschen ein würdiges Sterben zu Hause wünschen, erklärte Schindler. Dafür müsste die schmerzlindernde Palliativmedizin jedoch stärker in der medizinischen Ausbildung und in den Abrechnungsrichtlinien von Krankenhäusern und Ärzten berücksichtigt werden. Ein von ihm betreutes Modellprojekt der Palliativpflege in Nordhrein-Westfalen habe gezeigt, dass eine ambulante qualifizierte Betreuung möglich sei. In dem bundesweit einmaligen Projekt, in dem Hospiz- und Palliativdienste zusammenarbeiten, hätten 70 Prozent an Krebs erkrankter Menschen zu Hause sterben können. Bislang liege der Prozentsatz bundesweit bei 30 Prozent, 70 Prozent werden in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen versorgt. Die Untersuchung habe ergeben, dass eine ambulante Pflege Sterbender nicht teurer sei als die stationäre Versorgung.
Die Vorsitzendes des ambulanten Hospizdienstes in Lippe, Inge-Lore Brakemeier, sprach sich dafür aus, bei der Betreuung von Sterbenden auch die Familie professionell zu unterstützen. Brakemeier kritisierte, dass sich bislang viel zu wenig ambulante Pflegedienste in der so genannte „Palliativ Care“ qualifizierten. Zudem sprach sich die Vorsitzende für eine stärkere Verzahnung von Palliativ- und Hospizdiensten aus.
Der 1995 gegründete Ambulante Hospizdienst Lippe-Detmold e.V. zählt 527 Mitglieder, 62 ehrenamtliche Helferinnen sind aktiv. Weitere Informationen: Tel. 05231/962800.

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