Archiv 2005 - 2001

11.08.2003

Kindergottesdienst: Vielfalt im Vertrauten

Pressemitteilung: Dorothea Brand ist Vorsitzende des Lippischen Landesverbandes

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Mit Puppe Trini: Pfarrerin Dorothea Brand

Jährlich finden in den 71 Gemeinden der Lippischen Landeskirche insgesamt rund 3.000 Kindergottesdienste statt. Das sind jeden Sonntag im Durchschnitt 57.
Pfarrerin Brand steht ehrenamtlich an der Spitze einer traditionsreichen Einrichtung: 1926 wurde der Landesverband gegründet. Aus der ursprünglichen „Sonntagsschule“ hat sich in den sechziger Jahren die Aufwertung zum gleichwertigen Gottesdienst mit eigener liturgischer Form vollzogen. Das ist Dorothea Brand auch in ihrer eigenen Gemeinde wichtig: ein fester Rahmen, der Vertrautheit schafft und abwechslungsreich gefüllt wird. Sie möchte die biblische Botschaft so vermitteln, „dass Kinder verstehen: Das hat etwas mit meinem Leben, mit meinem Alltag zu tun.“ Beispiel: Die Geschichte von den ungleichen Zwillingsbrüdern Jakob und Esau eignet sich gut, um über Streit und den Umgang damit zu sprechen. „Als Einstieg wählen wir meistens etwas Greifbares, etwa ein Symbol, das mit der jeweiligen biblischen Geschichte zusammen hängt“, berichtet sie aus ihrer Arbeit. Die Geschichte selbst wird dann mit Hilfe einfacher Mittel erzählt – das können Klötze auf einem Tuch sein oder auch mal verschieden große, brennende Kerzen. Dann folgt ein kreativer Teil, in dem sich die Kinder malend oder bastelnd mit dem Gehörten auseinander setzen können. Und dann ist da noch die Puppe Trini, die mit ihren vorlauten Kommentaren die Kinder zum Lachen bringt, zum Widerspruch reizt oder ihnen vielleicht auch aus der Seele spricht.
In Bega sind es in der Regel 20 bis 25 Kinder, die sonntags zum Kindergottesdienst erscheinen. Diese vergleichsweise große Zahl hängt mit dem sogenannten Hoyaer Modell zusammen, das in der Gemeinde praktiziert wird: Der Konfirmandenunterricht beginnt in seiner ersten Stufe bereits bei den Viertklässlern, die hier grundlegende biblische Inhalte kennen lernen, bevor sie nach einigen Jahren Pause zur Konfirmation die zweite Stufe des Unterrichts erhalten. Brand: „Die Zehnjährigen sind in einem sehr empfänglichen Alter für die Geschichten der Bibel. Sie kommen gerne zum Kindergottesdienst.“ Doch jede Gemeinde müsse ihre eigenen Formen finden. Der Landesverband berät und unterstützt in diesen und vielen anderen Fragen. Wie ist das mit dem Abendmahl für Kinder? Schon vor Jahren hat der Landesverband dazu theologische Leitlinien herausgegeben. Die Praxis ist unterschiedlich; Pfarrerin Brand, für die feststeht, dass alle Getauften zum Abendmahl eingeladen sind, liegt an Klarheit.
Kreatives Gestalten, Beten mit Kindern, Erinnerung an die Taufe oder Singen und Musizieren: Die meist ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen erhalten Hilfe und Anregung. Eine Säule dieser Arbeit ist der jährliche Mitarbeitendentag Anfang November – in diesem Jahr am 8.11. - in Heiden: „Eine Austausch- und Informationsbörse, immer unter einem bestimmten Thema“, beschreibt Dorothea Brand diese Einrichtung, zu der meistens um die hundert Teilnehmer aus ganz Lippe kommen. Eine weitere Säule sind die zentralen Kindergottesdienste, die einmal jährlich, meistens im Sommer, an besonderen Orten stattfinden, so wie kürzlich im Archäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen.

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