Archiv 2005 - 2001

28.07.2003

Was über die Zeiten hinweg bleibt

Pressemitteilung: Kindergottesdienst führte in die Vergangenheit

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Rund 150 große und kleine Teilnehmer feierten Kindergottesdienst im Archäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen.

Eingeladen hatte der Lippische Landesverband für Kindergottesdienst. Das Freilichtmuseum bot mit seinen strohgedeckten Hütten nicht nur eine malerische Kulisse, sondern auch – als Bestandteil des Gottesdienstes – eine spannende Reise in die Vergangenheit. Die 150 kleinen und großen Gottesdienstbesucher konnten sich etwa von Museumspädagogin Jutta Deitermann zeigen lassen, wie Schafwolle auf einer Handspindel zu stabilen Fäden gesponnen wird. Andere lernten, wie mühsam sich die Menschen der Bronzezeit ernähren mussten, womit sie ihre kärglichen Äcker bebauten und wie sie ihre mageren Wollschweine hielten: Zwei rückgezüchtete Exemplare dieser alten Rasse leben im Museum. Eine weitere Gruppe erfuhr beim Mahlen von Getreidekörnern zwischen zwei Steinen, wie lange es auf diese Weise dauert, bis auch nur eine Portion Müsli fertig ist. Wieder andere sahen, wie man ohne Streichhölzer Feuer anzündet.
Ob Wicki (Simon Heide) in der Eiszeit Rentiere gejagt hat oder schon einen Speer mit bronzener Spitze besaß, war beim Rückblick auf diese Reise in die Vergangenheit nicht so wichtig. Als das Entscheidende stellte sich im Gespräch mit den beiden „heutigen“ Kindern Michelle Güse und Lina Heide vielmehr heraus: Bei allen Unterschieden steht die menschliche Zeit in Gottes Händen.
Entsprechend hieß es auch in einer modernen Übertragung des 31. Psalms, auf den diese Aussage zurückgeht: „Manchmal habe ich Angst. Ich bin ganz allein. Wer ist da, der mich tröstet? – Geborgen ist mein Leben in Gott. Er hält mich in seinen Händen.“ Mit der ganzen Gottesdienstgemeine sprach Pfarrer Ernst-August Korf diese Worte. Zum Team, das den Gottesdienst gestaltete, gehörten auch Stephanie Lüdersen, Heike Bauerkämper, Pfarrerin Petra Siekmann-Heide und die Vorsitzende des Kindergottesdienstverbandes, Pfarrerin Dorothea Brand.
Der Vorstand dankte dem Archäologischen Freilichtmuseum mit seinem Leiter Karl Banghard für das großzügige Entgegenkommen und die ausgezeichnete Zusammenarbeit: Gottesdienstbesucher hatten freien Eintritt, vier Museumsmitarbeiterinnen waren im Einsatz und trugen so zum Gelingen bei. Mittags gab es einen deftigen „steinzeitlichen Eintopf“. Viele Familien nutzten die Gelegenheit und erkundeten das Museum anschließend noch weiter.
Der Lippische Landesverband für Kindergottesdienst bietet den überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Schulung, Beratung, Austausch und Anregungen. In der Regel einmal jährlich gestaltet er einen gemeinsamen Kindergottesdienst, meist an besonderen Orten.

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