Archiv 2005 - 2001

08.07.2003

Partnerschaft muss gelebt werden

Pressemitteilung: Partnerschaft muss gelebt werden. Südafrikanische Jugendgruppe zu Gast in Lippe

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Begegnung der Kulturen: Südafrikanerinnen tanzen während des Jugendgottesdienstes.

Mit Tänzen und Liedern, manche in drei Sprachen, gestaltete die multinationale Gruppe den Gottesdienst. Er war ein Höhepunkt der internationalen Begegnung für junge Erwachsene aus Südafrika und Lippe, die gemeinsam von der Zentrale für evangelische Jugendarbeit der Lippischen Landeskirche und der südafrikanischen reformierten Kirche URCSA organisiert wurde. Eine solche Partnerschaft bestehe aus gegenseitigem Geben und Nehmen, betonte Sabine Hartmann, Mitorganisatorin dieses Austausches. Partnerschaft müsse gelebt werden. Möglich wurde dies durch eine finanzielle Unterstützung der deutschen Seite. Immerhin 25 Prozent der Flugkosten mussten aber von den afrikanischen Teilnehmern bezahlt werden, ein weiteres Viertel steuerte die URCSA bei.
Die Partnerschaft stand auch im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Während der Predigt wurde eine Mauer aus Holzziegeln errichtet, auf denen die Namen der Gottesdienstbesucher standen. Dass das Bauwerk zusammenbricht, wenn auch nur ein Ziegel herausgenommen wird, wurde nicht nur gesagt, sondern anhand einiger Ziegel auch demonstriert. Ein Bild für die christliche Kirche weltweit: Jeder Einzelne werde gebraucht und sei wichtig für alle anderen: „Denn Gott versteht jeden, egal ob in Englisch oder Deutsch“, sagte Pfarrer Hartmann. Entsprechend wurde das Vaterunser von den 50 Gottesdienstbesuchern in der jeweiligen Muttersprache gebetet.
Nach dem Gottesdienst berichteten die südafrikanischen Gäste von ihrem ausgiebigen Reiseprogramm, das Besichtigungen von kirchlichen Einrichtungen in Blomberg, Detmold und Lemgo sowie einen Besuch der Stadt Bremen einschloss. Unterschiede zu Deutschland? Duma Walaza nennt als erstes die schlimmen Krankheiten, allen voran Aids, die das Leben in seiner südafrikanischen Heimat bestimmen. „Außerdem gehen in Südafrika mehr Menschen aller Altersgruppen in die Kirche. Und es wird mehr gesungen.“ Pfarrer Hans-Jörg Hartmann erklärt allerdings, dass auch die südafrikanischen Kirchen mit einem Rückgang der Kirchbesucher zu kämpfen haben. So groß seien die Unterschiede gar nicht, denn sie hätten ja einen Glauben, meint Maja Lengert, die vergangenen Oktober mit sechs anderen Jugendlichen nach Südafrika geflogen war und von dort viele schöne Erinnerungen mitbrachte. „Ich find’ es schön, dass ich das jetzt zurück geben darf“, erläutert sie.
Im Mittelpunkt der Begegnung steht allerdings nicht nur das umfassende Programm, sondern vor allem die zwischenmenschliche Begegnung auf informeller Ebene. Deshalb waren die Südafrikaner am Wochenende auch in den Familien der lippischen Teilnehmer untergebracht. Dadurch seien die Gruppen eng zusammen gewachsen, bericht Maja Lengert.
Ziel dieser Begegnung ist es, die Partnerschaft zwischen der Lippischen Landeskirche und der Uniting Reformed Church in Southern Africa (URCSA) weiter mit Leben zu füllen. Die Jugendlichen sollten ihre Erfahrungen in ihren Gemeinden einbringen und so auch in Zukunft die internationale Gemeinschaft aufrecht erhalten – ein Beispiel dafür, wie der 1998 zwischen den beiden Kirchen geschlossene Partnerschaftsvertrag lebendig gestaltet wird.

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