Archiv 2005 - 2001

06.07.2003

Wenn Petrus in Falkenhagen zeltet

Pressemitteilung: Wenn Petrus in Falkenhagen zeltet. „KonfiCamp“: 150 Jugendliche erleben Kirche einmal anders

- -
   
Vanessa Schmid und Katharina Köller (v.l.) beim Batiken. Sie erlebten ein kirchliches Zeltlager, das Glauben vermittelte und Eventcharakter besaß.

Das Motto dieses Zeltlagers auf der Klosterwiese in Falkenhagen lautete „It’s my life“ (Es ist mein Leben). Gemeint war damit vor allem das Leben des Petrus. Und der war in Gestalt des Lügder Pastors Holger Nolte-Guenther auch tatsächlich im Zeltlager erschienen. Er berichtete mit einem Hahn, einer Planke und einem Stück Brot über seine Freundschaft mit Jesus Christus – eine tiefe Beziehung zwischen zwei Menschen, zwischen Lehrer und Schüler, die trotz tiefer Vertrauenskrisen Bestand hatte.
Die Idee, jungen Menschen auf diese Weise Glaubensinhalte zu erschließen, war den Pastoren Bettina Preidel, Matthias Grundmann, Holger Nolte-Guenther, Holger Postma und Uwe Sundermann bei einem gemeinsamen Frühstück im Herbst vergangenen Jahres gekommen. Der Gedanke, ein Zeltlager für Teenager zu organisieren, gewann zusätzlichen Reiz dadurch, dass er auch Landeskirchengrenzen überwand. Die evangelischen Kirchengemeinden Falkenhagen, Schieder und Wöbbel gehören der Lippischen Landeskirche an, Lügde ist Teil der Evangelischen Kirche von Westfalen und die Kirchengemeinde Polle ist der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover zugehörig.
Den organisatorischen Aufwand hatten die Organisatoren zunächst etwas unterschätzt. Doch am Ende lief in Falkenhagen alles wie am Schnürchen, nicht zuletzt dank zahlreicher Sponsoren, der Arbeitsgemeinschaft MBK aus Bad Salzuflen und der rund 60 ehrenamtlichen Helfer zwischen 15 und 50 Jahren.
Das Programm des „KonfiCamp 2003“ hatte einiges zu bieten und erfüllte durchaus den Anspruch, Erlebnis und Glauben zusammen zu führen: Singen, Tanzen, Bauen, Basteln, Sport treiben und Bibellesen. So machten die Mitarbeiter an mehreren Bibelstationen durch verschiedene Spiele das Leben des Petrus erfahrbar. Dabei ging es nicht nur um die Vermittlung der Lebensgeschichte des Jüngers Jesu. Die Jugendlichen sollten beispielsweise in einem Labyrinth die Erfahrung der scheinbaren Ausweglosigkeit machen, um dann doch die helfende Hand zu finden, die wieder Orientierung gibt. Holger Postma: „Das war eine echte Petrus-Schnitzeljagd“.
Viel Spaß hatten die Teenager auch bei den Workshops. Dort erstellten sie Masken aus Gips, malten Bilder aus dem Leben Petri, studierten Tanzstücke ein oder versuchten sich im Batiken. Sport kam ebenfalls nicht zu kurz: Volleyball und Fußball standen ganz oben auf der Hitliste. Für musikalische Unterhaltung sorgte an allen drei Tagen das Duo „Footsteps“ aus Bad Oeynhausen, und am Samstagabend bildete die Comedy-Show von „superzwei“ einen weiteren Höhepunkt. Volker Schmidt-Bäumler und Jakob Friedrichs nahmen dabei nicht zuletzt auch die Probleme modernen Christseins aufs Korn.
Den Abschluss des Zeltlagers bildete ein großer gemeinsamer Gottesdienst am Sonntagvormittag. Rund 500 Besucher zählten die Organisatoren bei diesem Ereignis. Den Gottesdienst gestalteten in weiten Teilen die Jugendlichen selbst, indem sie die Ergebnisse ihrer Arbeitsgruppen in die Feier einbrachten.
So konnte Pfarrer Matthias Grundmann resümieren: „Was wir hier in der Arbeit mit jungen Menschen schaffen, wäre zu Hause in den Gemeinden und im Konfirmandenunterricht nie zu erreichen.“ Gibt es also eine Neuauflage des „KonfiCamp“? Für Bettina Preidel steht das so gut wie fest. Aber ob es schon im kommenden Jahr zu einer Wiederholung kommt, will sie erst später beurteilen: „Der organisatorische Aufwand ist schon enorm. Ich weiß nicht, ob das Jahr für Jahr zu bewältigen ist.“

  • Twitter
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Windows Live