Menschenrechte und Umweltschutz
Lippische Landeskirche ist Mitglied der Initiative Lieferkettengesetz
Im April 2021 wird sich zum achten Mal der Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch jähren, bei dem mehr als 1100 Menschen starben. Die schrecklichen Bedingungen in der Bekleidungsindustrie führen immer wieder zu ähnlichen Katastrophen. Und auch in anderen Branchen, zum Beispiel im Kakaoanbau oder in Steinbrüchen, werden immer wieder Menschenrechte systematisch verletzt und ist Kinderarbeit verbreitet.
Politik und Wirtschaft müssen handeln: Unternehmen, die Menschenrechte verletzen und Natur und Umwelt innerhalb ihrer Lieferketten schädigen oder den Schaden billigend in Kauf nehmen, sind dafür haftbar zu machen, und zwar über ein sogenanntes Lieferkettengesetz.
Dieses Gesetz, das übrigens auch viele Wirtschaftsunternehmen befürworten, soll noch in dieser Legislaturperiode vom Bundestag verabschiedet werden. Aber der Prozess läuft schleppend.
Um hier Druck auf Politiker und Verantwortliche in der Wirtschaft auszuüben, gründete sich Ende 2019 die Initiative Lieferkettengesetz, der inzwischen viele zivilgesellschaftliche und kirchliche Akteure angehören.
Jetzt ist auch die Lippische Landeskirche dieser Initiative beigetreten und macht damit deutlich, dass ein gesetzlich geregelter schonender Umgang mit der Umwelt und die Wahrung von Menschenrechten in der Wirtschaft gelebte Nächsten- und Schöpfungsliebe bedeuten.
Auch im eigenen Bereich zieht die Lippische Landeskirche Konsequenzen: Sie erprobt derzeit in ihrem Landeskirchenamt eine öko-faire Beschaffungsrichtlinie, die den Einkauf aller benötigter Produkte nach den Kriterien ökologisch, fair, regional und saisonal (bei Lebensmitteln) befördern soll.
08.02.2021