Haushalt der Landeskirche beschlossen

Kirchenrat Schilberg: „Wir haben im letzten Jahr viel bewegt“

Kreis Lippe/Lage-Stapelage. Die Landessynode hat den Haushalt für die Lippische Landeskirche 2007 beschlossen. Er hat ein Volumen von knapp 35 Millionen Euro. Der Haushaltsplan enthält keine neuen einschneidenden Sparvorschläge.

Die Landeskirche erwartet im kommenden Jahr rund 26,94 Millionen Euro Einnahmen aus der Kirchensteuer, etwa 560.000 Euro weniger als die geschätzten Einnahmen 2006 (27,5 Mio.). Um den Haushalt 2007 auszugleichen, muss weiterhin auf die Rücklagen zurückgegriffen werden (das Defizit beträgt noch fast 1 Mio. Euro, im Vorjahr waren es 2 Mio.) Als Gründe benennt Kirchenrat Dr. Arno Schilberg die Belastungen aus den Clearingendabrechnungen* sowie die einmalige Bereitstellung von 220.000 Euro mehr als in den vergangenen Jahren für die Tageseinrichtungen für Kinder. Insgesamt stellt die Landeskirche im kommenden Jahr für die Kindertageseinrichtungen rund 1 Mio. Euro zur Verfügung. Auch die Stellenbeitragserhöhungen der Versorgungskasse für Pfarrer und Kirchenbeamte werde die Lippische Landeskirche in den kommenden Jahren weiter beschäftigen. (16 Prozent der zu erwartenden Kirchensteuereinnahmen werden in die Versorgungskasse fließen, bis 2012 werden das voraussichtlich 25 Prozent sein.)

Dennoch: „Wir haben im letzten Jahr viel bewegt“, so Dr. Arno Schilberg. Dazu zählen neben dem geänderten Finanzausgleich, über den sich die Gemeinden an der Finanzierung der Gemeindepfarrstellen beteiligen, und den zahlreichen Umstrukturierungsmaßnahmen und Kürzungen in allen Bereichen des landeskirchlichen Haushalts die Auflösung des Landeskirchlichen Dienstes (LKD). 

Zwar seien die erhofften Einsparungen aus der Auflösung des LKD von 630.000 Euro nicht zustande gekommen. Die Einsparungen im Vergleich zum Vorjahr liegen jetzt bei rund 400.000 Euro. Doch habe man einen  sozial verträglichen Umbau erreicht. Unter anderem wurden Kernbereiche der Arbeit des Landeskirchlichen Dienste in ein neues Referat für Jugend-, Frauen- und Bildungsarbeit übernommen. Die Familienbildung und das Diakonische Jahr werden vom Diakonischen Werk der Lippischen Landeskirche weitergeführt. Zusammenfassend stellt Schilberg fest, dass sechs Arbeitsverhältnisse durch Renteneintritt oder einvernehmliche Auflösung der Arbeitsverhältnisse beendet werden können. 16 Mitarbeiter werden weiterbeschäftigt (9 im Landeskirchenamt, 6 im Diakonischen Werk und 1 im Diakonissenhaus).

 

*Clearing: Verrechnungsverfahren innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland, wenn die Kirchensteuer eines Arbeitnehmers nicht am Wohnsitz - z.B. Detmold - sondern am Sitz des Betriebes des Arbeitgebers - z.B. Düsseldorf - abgeführt wird.  

 

28.11.2006