Predigt vor Wanderfriedenskerze. Superintendent Dirk Hauptmeier erinnert an Schicksale der Opfer von Mauern und Ausgrenzung.

Friedensgebete verbinden Gemeinden

Ausklang der Aktion „Wanderfriedenskerze“ im Gottesdienst in Brake

Lemgo-Brake. Die ökumenische Aktion „Wanderfriedenskerze“ hat im Gottesdienst am Buß- und Bettag in der Braker Kirche ihren Ausklang gefunden. Die Predigt hielt Superintendent Dirk Hauptmeier. Unter der Überschrift „Du machst mein Herz weit!“ (Psalm 119,32) wurde der Opfer von Mauern, Ausgrenzung und Gewalt gedacht.


Als Reaktion auf die Anschläge des 11. September 2001 wurde die Idee der Wanderfriedenskerze im Rhein-Main-Gebiet geboren. Pfarrer Christian Brehme rief  2015 die Aktion innerhalb der Lippischen Landeskirche ins Leben, wo sie jetzt zum dritten Mal stattfand. Eine Kerze wandert von  Gemeinde zu Gemeinde und verbindet Friedensgebete der Gemeinden.

Am 1. September, zum internationalen Antikriegstag, wurde die Kerze in Schötmar entzündet, und begann ihre Reise durch ganz Lippe. Über Papenhausen ging es nach Varenholz, Lemgo, Bad Meinberg, Lage, Detmold und Bega nach Brake, wo sie auf dem Altar stand. Ein von Flüchtlingen im Begegnungscafé gebasteltes Mobile mit schwebenden Papiertauben zierte den Raum und hob die Taube als Friedenssymbol und Zeichen des Neubeginns hervor.

Superintendent Hauptmeier goss während der Predigt etwas Kerzenwachs der schwach glimmenden Wanderfriedenskerze ab und brachte sie so zum Leuchten: „Wie überflüssiges Kerzenwachs Flammen erstickt, nehmen Mauern und Grenzen Lebensfreude. Festgefahrene Strukturen sind hohe Mauern, die Menschen gefangen halten.“ Jesus habe einen Aussätzigen geheilt, indem er ihn berührte. (Mk.1,40 ff.). Wir verhielten uns oft zu Menschen, als hätten sie Aussatz und grenzen sie aus: „Jede Klasse oder Gruppe kennt Außenseiter. Konflikte trennen Menschen, die dann kein Wort mehr wechseln. Jesus sprengt diese Grenzen, er geht zu denen, die andere meiden.“
In einer Psalmen-Collage und den Fürbitten erinnerte Pfarrer Michael Brendler mit Katechumenen und Konfirmanden unter anderem an von Stacheldraht zurückgedrängte Flüchtlingsströme in Südosteuropa oder auch an Trumps populistische Absicht, eine Mauer zu bauen. „Gott, du machst unsere Herzen weit.“

28.11.2017