Ökumenische Aktion Wanderfriedenskerze
Im vergangenen Jahr rief Pfarrer Christian Brehme erstmals die Aktion innerhalb der Lippischen Landeskirche ins Leben. Als Reaktion auf die Anschläge des 11. Septembers 2001 wurde die Idee der Wanderfriedenskerzen im Rhein-Main-Gebiet geboren, wo sie jeden Herbst an Opfer von Krieg, Terror und Gewalt erinnert. Eine Kerze wandert von einer Gemeinde zur nächsten und lädt zu Friedensgebeten ein. Eine Gebetshilfe gibt Anregungen zur Gestaltung von Gottesdiensten und Veranstaltungen, die in einem begleitenden Gästebuch dokumentiert werden. Am 1. September, dem internationalen Antikriegstag, haben Präses Michael Stadermann und Pfarrer Matthias Schmidt in der Kilianskirche Schötmar die Kerze für Lippe entzündet – deren Flamme für das Schicksal von Menschen auf der Flucht unter dem Motto „Sie werden sicher wohnen“ (Micha 5,3) leuchtete.
Über den Pilgerweg am Friedenspfahl in Lemgo ging es zur Hausgemeinschaft St. Raphael in Papenhausen. In 20 Gemeinden in Lippe hat die Kerze Station gemacht.
Sie brannte in 25 Veranstaltungen für Menschen. Von Schötmar ging es nach Bergkirchen und zum Stadtkonvent Bad Salzuflen. Über die Lebenshilfe Detmold kam sie in Gemeinden nach Detmold, Lemgo, Blomberg, Bad Meinberg und Lage, um dann in der evangelischen Schlosskirche Varenholz das letze Mal angezündet zu werden.
Dort brannte die von Pfarrer Brehme kunstvoll verzierte Kerze auf dem festlichen Altar, während Landessuperintendent Dietmar Arends über die Friedensvision von Jesaja predigte mit dem berühmten Satz „Schwerter zu Pflugscharen“ (Jes. 2,4) Arends erinnerte an die über 60 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind. Jesaja erzähle Gottes Traum, in dem Menschen lernen nicht mehr Krieg zu führen, sondern die begrenzten Ressourcen friedlich nutzen. Über viele Wochen habe die Wanderfriedenskerze Menschen motiviert, sich für den Frieden zu engagieren. Der Landessuperintendent erinnerte auch an das 30-jährige Jubiläum des „Bekenntnisses von Belhar“, das in der südafrikanischen Partnerkirche unter dem Eindruck des Apartheid-Systems als theologische Mahnung gegen Ausgrenzung und Ungerechtigkeit und für eine gerechtere Welt entworfen wurde. Der Gottesdienst mit Abendmahl wurde musikalisch von Frank Schütte auf der Klausing-Orgel von 1748 untermalt.
24.11.2016