Strampeln ist keine Lösung

„Prima Klima!?“ - Konfirmanden beschäftigten sich mit Klimaschutz

Helmut Behnisch (links) und Alexandra (auf dem Ergometer) waren sich schnell einig, dass Strampeln für Strom als dauerhafte Energiequelle ausscheidet.

Kreis Lippe/Lage. Um den Zusammenhang von Klimagefährdung und Energieerzeugung ging es beim Konfirmanden-Workshop der ev.-ref. Kirchengemeinden Lage und Heiden in Kooperation mit der Lippischen Landeskirche. Im Gemeindehaus der Marktkirche setzten sich Katechumenen und Konfirmanden unter der Überschrift „Prima Klima!?“ mit der Frage auseinander, ob der persönliche Lebensstil zur Beeinträchtigung der Umwelt beiträgt.

Für Sabine Hartmann, landeskirchliche Referentin für ökumenisches Lernen, und Rainer Stecker, Pfarrer der Kirchengemeinde Lage, bot der Nachmittag die Möglichkeit, „den Jugendlichen erlebnisorientiert näherzubringen, dass jeder in seinem Alltag dazu beitragen kann, das Klima zu schützen und die Schöpfung zu bewahren.“
Die Jugendlichen beschäftigten sich mit dem Schöpfungsbericht, in dem steht, dass Gott dem Menschen die Aufgabe übertragen hat, den Garten Eden zu pflegen und zu schützen (1. Buch Mose 2, 15). Die Mädchen und Jungen schnitten aus Illustrierten Bilder aus und klebten sie zu einer Collage zusammen, um zu zeigen, welche Teile der Schöpfung durch einen Klimawandel in ihrer Existenz gefährdet seien.
In einem zweiten Schritt überlegten sie, was sie selbst tun könnten, um mit der Umwelt möglichst pfleglich umzugehen. „Den Computer zu Hause zwischendurch auch einmal ausschalten, um Strom zu sparen. Öfter mit dem Fahrrad fahren, um kein Benzin zu verbrauchen“, waren einige der Antworten, die genannt wurden. Auch vom Vorschlag der Europäischen Union, den Verbrauch von Wegwerf-Plastiktüten durch Steuern oder Verbote einzudämmen, hatten einige der Konfirmanden schon gehört.
Seit zehn Jahren besteht eine ökumenische Partnerschaft zwischen der methodistischen und der lutherischen Kirchengemeinde Lage mit der südostafrikanischen Missionsstation Cambine (Mosambik). In diesem Rahmen sind die beiden Lagenser Andreas Stemberg und Helmut Behnisch mehrfach nach Cambine gereist, um dort solarthermische Kollektoren zur Warmwasserversorgung und Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung zu installieren. Sie berichteten auf dem Konfirmanden-Workshop von ihren Reisen und zeigten anhand praktischer Beispiele, wie hilfreich Solartechnik sein kann - und zwar nicht nur in Cambine, wo die installierte Technik u.a. eine Schule und eine Krankenstation mit Licht und Warmwasser versorgt.
Im Workshop brachten die Jugendlichen eine Lampe zum Leuchten, indem sie sie an ein Photovoltaikmodul anschlossen. Und sie erwärmten Wasser mit einem Tauchsieder, dessen Strom sie strampelnd auf dem Ergometer erzeugten.
Strampeln für Strom: Schnell war klar, dass dies keine Dauerlösung sein kann, um Elektrizität klimaschonend zu erzeugen. Aber um Patentrezepte ging es auch gar nicht. Die lebendige Teilnahme am Workshop bestätigte, dass der Nachmittag die Jugendlichen erreicht und sie zum Nachdenken angeregt hatte.

15.11.2013