Der Umgang mit Fremden in Europa
Weltgebetstag 2013: „Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen“
„Durch Urlaub, Schüleraustausch oder Städtepartnerschaften ist Frankreich vielen von uns schon recht gut bekannt“, meinte Brigitte Fenner, Pfarrerin für Frauenarbeit der Lippischen Landeskirche.
In einem Podiumsgespräch mit Ulrike Althöfer-Lübke sowie Estelle Weege, Andrea Langhans und Monique Jostameling von der Deutsch-Französischen Gesellschaft Detmold tauchte die Theologin tiefer in die Thematik ein. Sie sprach mit den Gästen über die Bedeutung Frankreichs in Europa, Migration, die Rolle der Frau und Säkularisation.
Pfarrerin Susanne Tono informierte mit einem Dia-Vortrag über das Land:
Mit einer Fläche von über 540.000 Quadratkilometer ist Frankreich das drittgrößte Land Europas. Etwa 63 Millionen Menschen leben hier – elf Millionen davon allein im Ballungsraum Paris.
Die Landschaft in Frankreich ist vielfältig. Ebenen oder sanfte Hügel prägen vielfach das Bild. Es gibt Küsten, nicht nur am Mittelmeer. Auch Teile der Pyrenäen und Alpen mit dem höchsten Berg Mont Blanc gehören zu Frankreich. Wichtige Wirtschaftszweige sind unter anderem Weinanbau, Automobilindustrie, Luftfahrttechnik oder Mode.
Frankreich ist laizistisch – Religion und Staat sind getrennt. Gleichzeitig ist das Land multireligiös. Schätzungen zufolge gibt es rund 32 Millionen Katholiken, 5,7 Millionen Muslime, 1,9 Millionen Protestanten und 600.000 Juden.
Frankreichs Geschichte mit der Revolution von 1789 hat Politik und Geistesleben in Europa geprägt. Aktuell wichtige Themen in der französischen Politik sind die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft, Ausbau des Umweltschutzes, alternative Energiegewinnung, Gleichberechtigung von Männern und Frauen.
Frankreich ist seit Jahrhunderten Ziel von Einwanderern. In den 1950er Jahren wurden Menschen aus den früheren afrikanischen Kolonien zur Arbeit angeworben. Später kamen deren Familien nach. Für sie entstand in den Vororten großer Städte günstiger Wohnraum. 2005 und 2007 protestierten Jugendliche mit Migrationsgeschichte in den Pariser Vorstädten gegen ihre Ausgrenzung aus Bildungssystem und Arbeitsmarkt. Beim Weltgebetstag 2013 sollen Fragen rund um die Aufnahme und den Umgang mit Fremden in Europa thematisiert werden. In den Pausen bot sich den Besucherinnen des Länderinformationsabends Gelegenheit, das Angebot des Eine-Welt-Ladens Alavanyo Detmold kennen zu lernen, der in diesem Jahr 30 Jahre alt geworden ist. Für landestypische musikalische Begleitung sorgte Ulrike Althöfer-Lübke mit ihrem Akkordeon.