Horst Selbach, Wolf-Dieter Schmelter und Dr. Ulrich Schöntube (von links) eröffneten die Ausstellung in der Sparkasse Lemgo.

An der Seite der Armen

Gossner Mission präsentiert ihre Arbeit in der Sparkasse Lemgo

Lemgo. 175 Jahre mit Herz und Hand; 175 Jahre an der Seite der Armen und Benachteiligten: Dieses Jubiläum begeht die 1836 in Berlin gegründete evangelische Gossner Mission in diesem Jahr. Bis Freitag, 2. Dezember präsentiert sie ihre Arbeit mit einer Ausstellung in der Sparkasse Lemgo.

Horst Selbach, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, und Dr. Ulrich Schöntube, Direktor der Gossner Mission, eröffneten die Ausstellung in der Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse in der Lemgoer Mittelstraße am Montag, 21. November. Wolf-Dieter Schmelter, Sprecher des „Lippischen Freundeskreises der Gossner Mission“, berichtete von den engen Verbindungen des Missionswerks nach Lippe.
Horst Selbach wünschte der Ausstellung, dass sie in der beginnenden Vorweihnachtszeit die Kunden der Sparkasse anregen möge, für das Missionswerk zu spenden. Um dies zu fördern, habe die Sparkasse ein Sonderkonto eingerichtet.
Ulrich Schöntube bekräftigte, dass die Spenden dort ankämen, wo sie gebraucht würden, sei es in den Ländern des Südens, sei es in Deutschland. „Unser Proprium ist die Verbindung der Arbeit in Deutschland und Übersee. Diese Schwerpunktsetzung kann kein anderes evangelisches Missionswerk aufweisen.“
In Deutschland kümmere sich das Werk um die Beratung und Vernetzung von Arbeitslosen- und Hartz-IV-Gruppen. In Sambia und Nepal unterstütze es Gesundheits-, Bildungs- und Dorfentwicklungsprojekte. Den Schwerpunkt bilde die Arbeit in Indien. Hier wandten sich die vom Gründer des Missionswerks, dem Berliner Pfarrer Johannes Evangelista Goßner entsandten Missionare der indigenen Bevölkerung zu, und hier entstand 1919 eine selbstständige lutherische Kirche - die Gossner Kirche. Schöntube: „Die Gossner Kirche ist bis heute eine Kirche der Unterdrückten und der wichtigste Partner der Gossner Mission.“ Seit den Anfängen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts habe sich vieles verändert, fasste Dr. Schöntube zusammen, aber: „Bis heute sieht sich die Gossner Mission an der Seite der Armen; bis heute geht es um das Teilen des Glaubens und die Zuwendung zum Nächsten.“
Wolf-Dieter Schmelter ergänzte, dass beinahe so alt wie die Gossner Mission selbst ihre Verbindungen nach Lippe seien. Vom Lemgoer Pfarrer Ferdinand Clemen sei bereits 1845 berichtet worden, dass er Johannes Goßner persönlich gekannt habe. 1846 war es eine „Louise Bergemann aus dem Lippischen“, die als eine der ersten Missionarsbräute nach Indien ging, um dort ganz nah bei den Armen und Bedürftigen zu sein. Viele Freunde und Kirchengemeinden sowie die Lippische Landeskirche unterstützen die Arbeit der Gossner Mission bis heute, berichtete Schmelter. Vor allem der „Lippische Freundeskreis“ halte die Verbindung lebendig und fördere mit seiner Aktion „Lippe hilft“ seit vielen Jahren verschiedene Bildungs- und Gesundheitsprojekte in Indien.
 

23.11.2011