Taufe im Mittelpunkt
Evangelische und katholische Seelsorger diskutierten
Seelsorger aus beiden Kirchen treffen sich alle zwei Jahre zu einem offiziellen Austausch. Diesmal war das Thema Taufe Schwerpunkt der Diskussionen. Dechant Klaus Fussy gab einen Überblick über das katholische Taufverständnis, das - bis auf Unterschiede im praktischen Taufritus - in weiten Teilen auch dem lutherischen und dem reformierten Verständnis entspricht. Demnach ist die Taufe die Grundlage des ganzen christlichen Lebens, sie symbolisiert das Begraben werden in den und das Auftauchen aus dem Tod Christi, sie ist ein Bad der Wiedergeburt. Klaus Fussy: „Die Taufe wird solchen verliehen, die nichts mitbringen, die Sünde wird im Wasser begraben.“ Mit der Taufe ziehe man Christus wie ein Gewand an: „Christus ist der neue Mensch, den wir anziehen.“
Die Taufe gilt als der Eingang in die Kirche. Hervorgehoben wurde in den Gesprächen der Seelsorger, dass die Taufe das „sakramentale Band der Einheit“ zwischen den christlichen Kirchen ist. Sie verbindet Christen unterschiedlicher Konfessionen und gilt als Basis für eine weitere ökumenische Verständigung.
Weiterer Gesprächspunkt waren unterschiedliche Taufriten. So gibt es zum Beispiel bei einer reformierten Taufe im Unterschied zu einer katholischen oder lutherischen Taufe kein Kreuzeszeichen. Thema war auch, zu welchen Zeiten und in welchem Rahmen eine Taufe stattfinden sollte. Der Austausch machte deutlich: Die Kirche und der Gottesdienst am Sonntag sollten in der Regel den Rahmen bilden, denn das Kind oder auch der Erwachsene werde in die Gemeinde hinein getauft. Veränderte gesellschaftliche Bedingungen müssten aber beachtet werden. Zum Beispiel gebe es Alleinerziehende, für die aus unterschiedlichen Gründen eine Tauffeier nicht machbar sei. Hier sollten besondere flexible Angebote möglich sein.
10.09.2009