Du gehst mich an
Evangelische Kirchen in NRW erinnern 70 Jahre nach der Pogromnacht an die Opfer der Nazi-Verbrechen
Der Gottesdienst in der Evangelischen Pauluskirche Gelsenkirchen-Bulmke, Paulus-Kirchplatz 1, beginnt um 10 Uhr. Der westfälische Präses Alfred Buß predigt über den Text: „Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn“ (1. Mose 1,27). Diese Aussage findet sich in der Thora, den jüdischen heiligen Schriften, die von den Christen in ihre Bibel übernommen worden sind.
Anschließend lädt die Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen zur Eröffnung der Wanderausstellung „Du gehst mich an“ in die Synagoge ein. Auf 29 großen Tafeln widmet sich die Schau dem besonderen Verhältnis von Juden und Christen in Vergangenheit und Gegenwart. Sie geht den Ursachen des Holocaust nach und informiert über das jüdische Leben heute in den zehn Gemeinden in Westfalen/Lippe. Ein wichtiges Thema ist der Lernprozess, der sich aus dem christlich-jüdischen Dialog entwickelt. Und schließlich geht es auch um die Konsequenzen daraus: Welche Herausforderungen stellen sich heute auf dem Weg zu einem neuen Verhältnis? Welche Möglichkeiten ergeben sich daraus für Juden und Christen? „Vorurteile und theologische Denkmuster, die über Generationen geprägt wurden, lassen sich nicht einfach abstreifen“, erklärt Pfarrer Udo Halama, Beauftragter der Evangelischen Kirche von Westfalen für den christlich-jüdischen Dialog, der die Ausstellung maßgeblich entwickelt hat. Sie will einen Beitrag zur Überwindung solcher Vorurteile und Denkmuster leisten.
Die Ausstellung „Du gehst mich an. Juden und Christen in Westfalen auf dem Weg zu einem neuen Verhältnis“ ist vom 10. November bis 7. Dezember in der Synagoge Gelsenkirchen, Georgstraße 2, zu sehen. Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag, 12 bis 16 Uhr.
03.11.2008