Anschneiden der Torte: mit Sabine Hartmann, Referentin für Ökumenisches Lernen, Landessuperintendent Dietmar Arends, Professor Leepo Modise, Landespfarrer für Diakonie, Ökumene und Migration, Pfarrerin Brigitte Fenner, Dieter Bökemeier. v.l.

Bewegender Gottesdienst

25 Jahre Partnerschaft Lippische Landeskirche und Uniting Reformed Church in Southern Africa

Kreis Lippe/Lage-Heiden. Anlässlich zweier Jubiläen war Professor Reverend Leepo Modise aus Südafrika im Juni zu Gast in Lippe.

Er sprach auf der Lippischen Landessynode über 30 Jahre Uniting Reformed Church in Southern Africa (URCSA) und 25 Jahre offizielle Partnerschaft mit der Lippischen Landeskirche. Die URCSA hat sich nach dem Ende der Apartheid gegründet, um die verschiedenen reformierten Kirchen miteinander zu versöhnen – dies ist noch nicht vollständig gelungen, die „farbige“ und die „schwarze“ Kirche haben sich vereinigt, aber die „weiße“ noch nicht. Schon in der Zeit der Apartheid pflegte die Landeskirche Beziehungen zur reformierten schwarzen Kirche, vor 25 Jahren entstand daraus ein offizieller Partnerschaftsvertrag.

Professor Modise war auch zu Gast in einem sehr bewegenden und gut besuchten Gottesdienst in der ev.-ref. Kirche Heiden. Beide Jubiläen wurden gefeiert. Der Chor Mixed Voces der Kirchengemeinde sang Lieder aus Südafrika, Landessuperintendent Dietmar Arends führte in die Geschichte der Beziehung beider Kirchen miteinander ein. Auch das Bekenntnis von Belhar, das eine der Grundlagen des Partnerschaftsvertrages ist, wurde gemeinsam gesprochen, und zwei Konfirmandinnen äußerten anschließend ihre Gedanken dazu. Die Themen Einheit, Gerechtigkeit und Versöhnung sind in dem Bekenntnis gegen die Apartheid zentral. Professor Modise predigte über “Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!” (1.Korinther 16,14) und stellte fest: „Wir leben in einer Welt voller Spaltung, Zwietracht und Hass, in der es politische und physische Gewalt und strukturelle Gewalt in Form von Armut, Arbeitslosigkeit und Ungleichheit gibt. Wir leben in einer Welt voller Massaker, Völkermorde und ökologischer Ungerechtigkeit, die zu natürlichen und von Menschen verursachten Katastrophen in Form von Überschwemmungen in Südafrika, Deutschland und anderswo auf der Welt führt.“ In dieser Welt sei die Ermahnung des Apostels Paulus, „alles in Liebe zu tun“, eine zeitgemäße Erinnerung an die transformative Kraft der Liebe. Modise weiter: „Wenn wir uns dafür entscheiden, in Liebe zu handeln, zeigen wir, wer wir als Ebenbild Gottes sind; wir erfüllen das Gesetz Christi, das in dem einen Wort „Liebe“ zusammengefasst ist, und wir bauen starke Beziehungen zueinander auf.“ Die Worte des Paulus habe die Lippische Landeskirche schon vor 1999 im Herzen getragen, und auch in den vergangenen 25 Jahren ihrer Partnerschaft mit der Uniting Reformed Church in Southern Africa: „Die Liebe Gottes zu seinem Volk hat das Böse in der Welt überwunden, und die Lippische Landeskirche hat alles in Liebe getan, um die URCSA zu unterstützen, zu begleiten und gemeinsam mit ihr Zeugnis abzulegen in dieser Welt.“

Im Anschluss an den Gottesdienst lud die Kirchengemeinde zum Feiern auf den Kirchhof ein. Reverend Modise schnitt die Festtorte an, die an beide Jubiläen erinnerte.

21.06.2024