Gottesdienst zum Jubiläum mit: vorne v.l. Anja Schönlau-Brunsiek, Martina Hohnhorst, Brigitte Wenzel, Daniel Wöhler-Ugarte, Hendrik Süß, Leni Brenker, Dietmar Arends, Dr. Oliver Engelhardt, hintere Reihe v.l. Dr. Irene Biester, Cornelia Lesemann, Karin Möller, Thomas Morgenstern, Steffie Langenau.

Einheit in versöhnter Verschiedenheit

Lippische Landeskirche feiert 50-jähriges Jubiläum der Leuenberger Konkordie

Kreis Lippe/Bad Salzuflen. In einem gemeinsamen Festgottesdienst haben die Lippische Landeskirche sowie die lutherische und die reformierte Kirchengemeinde Bad Salzuflen am Sonntag, 18. Juni, in der Auferstehungskirche das 50-jährige Jubiläum der Leuenberger Konkordie gefeiert. Mit diesem Gründungsdokument der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) wurde die Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft reformierter, lutherischer und unierter Kirchen ermöglicht.

Dies war und ist für die Lippische Landeskirche mit ihren Gemeinden lutherischer und reformierter Konfession von großer Bedeutung: „Alle Kirchen, die dieses Dokument unterzeichneten, erklärten die Abendmahlsgemeinschaft miteinander, anerkannten die Pfarrer und Pfarrerinnen der jeweils anderen Konfession und erklärten die Kirchengemeinschaft“, erläuterte Landessuperintendent Dietmar Arends. „Die Trennung war überwunden. In Lippe erfolgte die Unterzeichnung der Leuenberger Konkordie schon im Juni 1973, also vor ziemlich genau 50 Jahren. Das fiel der Synode relativ leicht, weil man schon über zwei Jahre vorher für Lippe diese Kanzel- und Abendmahlgemeinschaft erklärt hatte. Und so war Lippe tatsächlich die erste Kirche in ganz Europa, die die Konkordie annahm und unterzeichnete.“

Für die Leuenberger Konkordie sei der Begriff „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ tragend geworden: „Nicht mehr die Unterschiede in den Lehrbekenntnissen einzelner Kirchen, sondern das gemeinsame Verständnis des Evangeliums trat in den Vordergrund. Die Unterschiede der verschiedenen Konfessionen wurden nun nicht mehr als etwas Trennendes verstanden, sondern als Reichtum.“

Dr. Oliver Engelhardt, Referent für Kirchenbeziehungen der GEKE (Wien), hob in seinem Grußwort hervor, mit welcher Selbstverständlichkeit Lippe der Konkordie beitrat: „Man hätte sich hier in Lippe auch sagen können: Wir haben Kirchengemeinschaft ohnehin schon erklärt, wir brauchen zur Abendmahlsgemeinschaft keine Leuenberger Konkordie.“ Dennoch habe keine andere Kirche das Dokument so schnell ratifiziert wie die Lippische Landeskirche. „Das wird vor allem daran liegen, dass durch die vorangegangenen landeskirchlichen Debatten der Boden für die Konkordie bereitet war. Es könnte aber auch sein, dass die Menschen schon damals verstanden haben, dass Kirchengemeinschaft zwischen Reformierten und Lutheranern nicht nur vor Ort einen Wunsch erfüllt, sondern die Evangelischen beider Konfession in Lippe auch zu einem Teil einer größeren Gemeinschaft macht.“

Oliver Engelhardt überreichte im Anschluss Landessuperintendent Dietmar Arends eine Gedenkmedaille, anlässlich des Jubiläums herausgegeben von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. Dirk Kretschmer an der Orgel und das Ensemble „Hermanns Blech“ unter Leitung von Matthias Krüger umrahmten den Gottesdienst musikalisch. An den Lesungen wirkten mit Brigitte Wenzel, Leni Brenker, Anja Schönlau-Brunsiek, Daniel Wöhler-Ugarte, Dr. Irene Biester, Martina Hohnhorst, Cornelia Lesemann, Thomas Morgenstern und Hendrik Süß. Durch die Liturgie des Gottesdienstes leiteten Pfarrerin Karin Möller und Pfarrerin Steffie Langenau.

21.06.2023