Perspektiven entwickeln
Zukunftswerkstatt der Lippischen Landeskirche
In vier Themenparks beschäftigten sich die Teilnehmer unter verschiedenen Fragestellungen mit den Aufgaben der Lippischen Landeskirche und möglichen Veränderungen. Bereits in der Vorbereitung zu diesem Tag waren die 69 Kirchengemeinden gebeten worden, Stellung zu beziehen, unter anderem auch zur Frage der Selbständigkeit. Landessuperintendent Dr. Martin Dutzmann: „Die Tendenz ist: Lasst uns als Lippische Landeskirche selbständig bleiben. Ich habe den Eindruck, dass dem in den Diskussionen der Zukunftswerkstatt nicht widersprochen worden ist. “ Kurze Wege, überschaubare Strukturen und die regionale Identität gehören demnach zu den Pluspunkten, die die Lippische Landeskirche ausmachen. Wenn sich der Eindruck bestätige, sei zu überlegen, einen Beschluss zur Selbständigkeit bereits für die Frühjahrssynode 2008 vorzusehen, so Dutzmann weiter.
Den Kirchenräten Andreas-Christian Tübler und Dr. Arno Schilberg war die positive Atmosphäre der Zukunftswerkstatt aufgefallen. „Sehr intensiv“ haben die 130 Teilnehmer nach Tüblers Beobachtung gearbeitet. Dr. Arno Schilberg: „Es herrschte gute Stimmung, und es wurde vor allem inhaltlich diskutiert, wenig bis gar nicht über Geld“. Trends gingen in Richtung Bildungsarbeit mit dem Schwerpunkt Kinder und Jugendliche oder auch hin zur Aus- und Fortbildung von Ehrenamtlichen.
Vier Impulsreferate hatten den Tag eingeleitet. Unter anderem sprach Dr. Hermann Barth, Präsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Auch er nannte als Vorteil kleiner Kirchen, dass sie mit regionalen Bedingungen vertraut seien, erinnerte aber zugleich an das Ziel des EKD-Reformpapiers „Kirche der Freiheit“, die Zahl der Landeskirchen zu verringern. Die Lippische Landeskirche müsse sehr sorgfältig erörtern, ob sie künftig selbständig bleiben wolle.
Auf der Herbstsynode am 26. und 27. November sollen die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt vorgestellt und auf der Frühjahrssynode 2008 Beschlüsse gefasst werden. Im Herbst 2009 soll der Reformprozess enden. Die Ergebnisse fließen unter dem Titel „Was wir wollen und was wir tun“ in das Leitbild „Wege und Horizonte“ ein. Ziel ist es, bis zum Jahr 2017 (500. Jubiläum der Reformation) als evangelische Kirche zukunftsfähig zu sein.
12.11.2007