Plakette zur Kampagne (Quelle: NABU)

Lebensraum Kirchturm

Artenschutz und Artenvielfalt in der Kirchengemeinde

Etwa 45 % unserer wildlebenden heimischen Pflanzen- und Tierarten sind gefährdet. Dies liegt insbesondere daran, dass Brutmöglichkeiten in den Siedlungen zunehmend verloren gehen. Zu den gefährdeten Vogelarten gehören insbesondere Schleiereule, Turmfalke, Dohle, Mauersegler und Mehlschwalbe, aber auch Säugetiere wie die Fledermaus. Ursprünglich waren sie Bewohner von Felsen oder Baumhöhlen, haben sich aber dann als Kulturfolger an die Besiedlung durch den Menschen angepasst. Als Nistplätze werden heute offene Schallfenster in Kirchtürmen, ungestörte Dachbereiche und geeignete Außenwände von Kirchen genutzt. Durch Öffnungen an Firstziegel, Dachluken oder an Glockentürmen kommen Fledermausarten hinein und können sich am ungehobelten Holz des Dachstuhls mit ihren Krallen festhalten.

Bereits im Jahr 2007 hat der NABU mit dem Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen eine Aktion „Lebensraum Kirchturm“ gestartet, die  auch in Lippe Beachtung findet. Wenn eine Kirchengemeinde eine Nistmöglichkeit im Kirchturm zur Verfügung stellt, kann Sie in Zusammenarbeit mit den örtlichen NABU-Arbeitsgruppen Ihre Kirche anmelden, um eine Plakette (siehe nebenstehend) zu erhalten und so auf ihre Bemühungen zum Artenschutz aufmerksam zu machen.

Diese „Kirchgänger“ dienen auch der Taubenabwehr, und das jüngste Beispiel im Kirchturm Cappel zeigt, dass mit dem gezielten Angebot von Nistmöglichkeiten kein Dreck mehr in das Innere des Turmes gelangt. Die neuen Nistkästen sind in die Schallluken eingebaut und die Flugöffnung weist direkt nach außen.

Zur Zeit läuft eine Umfrage bei den lippischen Kirchengemeinden um eine aktuelle Übersicht über die Nistquartiere in den Kirchengemeinden zu bekommen.

Weitere Informationen zur Kampagne des Naturschutzbundes finden sich hier.

Den Brief an und den Fragenbogen für die Kirchengemeinden finden sie hier.

Am 25. Juni 2012 wurde die erste Auszeichnung für Lippe an die Kirchengemeinde St. Nicolai in Lemgo überreicht.

Am 27. August 2012 erhielten 9 ev.-ref. Kirchengemeinden im Lippischen Südosten ihre Auszeichnungen: Bad Meinberg, Blomberg, Cappel, Elbrinxen, Falkenhagen, Istrup, Reelkirchen, Schwalenberg und Wöbbel.

Im Herbst 2012 erhielten dann noch die evagelisch-reformierte Kirchengemeinden in Sylbach, Schlangen und evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Bad Salzuflen sowohl für die Erlöserkirche und die Auferstehungskirche die Auszeichnung. Nach Weihnachten folgte dann die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Bergkirchen.

Die Arbeitsgruppe Kalletal des NABU LIppe überreichte im Winter 2012/13 den vier evangelisch-reformierten Kirchengemeinden Hohenhausen, Lüdenhausen, Talle und Varenholz die Auszeichnungen.

Turmfalken in BarntrupAm 08. Februar 2012 erhielten 4 weitere Kirchengemeinden ihre Plaketten und Urkunden: Barntrup, Sonneborn, Alverdissen und Bösingfeld aus dem Lippischen Nordosten.

Auf dem Bild rechts ist der Jahrgang 2012 der Barntruper Turmfalken zusehen.

Im April 2013 erhielten die Kirchengemeinden Leopoldshöhe und Asemissen-Bechterdissen ihre Auszeichnung.

Im September 2013 folgten dann die Kirchengemeinde Lieme und St. Joahnn in Lemgo

Nach dem derzeitigen Stand  (September 2013) haben somit 26 Kirchengemeinden die Auszeichung erhalten. Für weitere Kirchengemeinden werden die Auszeichnungen derzeit vorbereitet.

Heinrich Mühlenmeier