Synode dankt Religionslehrern

Drei Beschlüsse: Schulseelsorge - Kooperativer Religionsunterricht – Dialog Kirche und Schule

Kreis Lippe. Mit drei Beschlüssen stärkt die Lippische Landessynode das Themenfeld Kirche und Schule. So haben die Synodalen auf ihrer Tagung in Talle am Freitag, 19. Mai, den Landeskirchenrat beauftragt, den Dialog zwischen Kirche und Schule zu intensivieren und auszuweiten.

Der erste mehrtägige Dialog Anfang April in zehn lippischen Schulen habe ein großes Interesse von Schule an Kirche gezeigt. Kirche sei als Gesprächspartner willkommen. Der Dialog habe auch Einblick in die Arbeit der Religionslehrer gegeben. Die Synode dankt den Religionslehrern und Schulpfarrern. Ihr Dienst für Gesellschaft, Schule und Kirche verdiene Anerkennung. Das Reformationsjubiläum erinnere daran, dass die Kernbotschaft der Reformation lautet: Denke selbst! Reformatorische Kirche setze bis heute auf mündige Christen. Der Religionsunterricht vermittle die notwenigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen für die eigene Mündigkeit.

Weiterhin will die Landessynode die Schulseelsorge an lippischen Schulen stärken und weiterentwickeln. Schulseelsorge werde immer wichtiger, denn Kinder und Jugendliche würden hier einen immer größer werdenden Teil ihrer Zeit verbringen. Schulseelsorger griffen die besondere Situation von Menschen in ihrer Ganzheit auf und wirkten unterstützend darauf ein, eine eigene Identität zu entwickeln und Leben sinnvoll zu gestalten. Die Arbeit der Schulseelsorge sei dabei immer offen für alle an der Schule Tätigen sowie für die Eltern der Schüler – unabhängig von der jeweiligen Religiosität. Weitere Absprachen zwischen Staat und Kirche seien nötig, damit Schulseelsorge an Schulen als fester Bestandteil der Schulentwicklung Raum, Struktur und Ansprechpartner bekomme und Gestaltungsmöglichkeiten erhalte.

Der dritte Beschluss betrifft die Einführung des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichtes an weiterführenden Schulen. An lippischen Grundschulen ist der konfessionell-kooperative Religionsunterricht bereits seit längerem eingeführt. Seit 2005 gibt es eine Vereinbarung zwischen dem Erzbistum Paderborn und der Lippischen Landeskirche. Derzeit wird an 55 von 59 lippischen Grundschulen Religionsunterricht in konfessioneller Kooperation erteilt. Dieser Unterricht greife die Prägungen der je anderen Konfession auf und bringe sie in den Dialog der Konfessionen ein. Ziel sei ein gemeinsames Lernen – miteinander und voneinander. Gegenwärtig sind die Landeskirchen und (Erz-) Bistümer in NRW im Gespräch über ein flächendeckendes Angebot konfessionell-kooperativen Religionsunterrichtes und eine Einführung an weiterführenden Schulen.

 

Weitere Infos zur Lippischen Landeskirche:

Rund 163.000 Gemeindeglieder
69 reformierte und lutherische Gemeinden (58 ref., 10 luth., 1 ev.*)
4 reformierte und 1 lutherische Klasse
56 Synodale
 

*  Lockhausen-Ahmsen ist eine evangelische Kirchengemeinde mit Mitgliedschaft in der reformierten Klasse West und in der Lutherischen Klasse.

19.05.2017