Das Team des Evangelischen Beratungszentrums konnte jetzt 30-jähriges Jubiläum feiern.

In die Jahre kommen

Evangelisches Beratungszentrum feiert 30-jähriges Jubiläum mit einer Fachveranstaltung

Kreis Lippe/Detmold. Das Evangelische Beratungszentrum des Diakonischen Werkes feierte jetzt 30-jähriges Jubiläum. Die Mitarbeitenden hatten am Mittwoch, 15. November, unter dem Titel „In die Jahre kommen“ zu einer Fachveranstaltung in das Diakonische Werk eingeladen.

Es gab einige Veränderungen seit 1976: Beratungsstelle für Familien- und Lebensfragen der Lippischen Landeskirche – unter diesem Titel nahm das heutige Evangelische Beratungszentrum im November vor 30 Jahren seine Arbeit auf. Zuvor gab es schon die Lippische Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung. Auch daran erinnerte der Leiter des Beratungszentrums, Landespfarrer Christoph Pompe. Seit anderthalb Jahren befindet sich die Beratungsarbeit nun unter dem Dach des Diakonischen Werkes. Die Landespfarrerin für Diakonie, Renate Niehaus, bedankte sich bei den Mitarbeitenden für die  vergangenen 30 Jahre: „Sie sind immer bereit, zu neuen Wegen aufzubrechen, neu auf Menschen zuzugehen.“ Und das waren nicht eben wenige. Christoph Pompe: „In den 30 Jahren sind etwa 60.000 Menschen aus Lippe in Kontakt zu uns gekommen, die einen selbst in Not, die anderen begleitend als Familienangehörige, manche auch als Übersetzer.“

Familien mit Kindern, Jugendliche, Schwangere in einer Konfliktsituation, aber auch ältere Menschen suchen die seelsorgerliche, beraterische und psychotherapeutische Hilfe der Beratungsstelle. Die Fachveranstaltung nahm unter dem Titel „In die Jahre kommen“ besonders die Älteren in den Blick. Pfr. i.R. Dr. Traugott Ulrich Schall, ehemaliger Leiter der Beratungsstelle, sprach über „Psychotherapie für ältere Menschen- eine Aufgabe der Beratung mit Zukunft.“ Ältere Menschen sind entgegen gängigen Vorurteilen intelligent und durchaus genauso lernfähig wie Jüngere, machte Dr. Schall klar. Wichtig sei die Stimulierung „alte Leute müssen am Zentrum leben, am Markt“. Ängste, Zwänge, Psychosen und Neurosen – alle psychischen Störungen gibt es auch im Alter, so Dr. Schall weiter. Gehbehinderungen, Probleme mit den Augen, Einsamkeit – vieles könne auf die Seele schlagen. „Psychotherapie mit Älteren ist lohnend.“ Oft hätten Ältere allerdings Hemmungen, eine Beratung anzunehmen. Dann müsse die Psychotherapie durch die Hintertür kommen. Wichtig seien vor allem gegenseitige Akzeptanz und Wertschätzung. „Ältere Menschen brauchen mehr Zeit, um sich mitzuteilen.“

17.11.2006