Vokationsgottesdienst: in der Martin-Luther-Kirche in Detmold.

Entscheidend ist Gottes Wirken

Achtzehn Lehrerinnen und ein Lehrer erhalten Auftrag und Befähigung zum Evangelischen Religionsunterricht

Kreis Lippe/Detmold. Achtzehn Lehrerinnen und ein Lehrer haben von der Lippischen Landeskirche den Auftrag und die Befähigung zum Evangelischen Religionsunterricht (Vokation) erhalten. In einem feierlichen Gottesdienst in der Detmolder Martin-Luther-Kirche sprachen Schulreferent Andreas Mattke und Dirk Gerstendorf, zuständig für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern, den jungen Pädagoginnen den Segen Gottes für ihre Aufgabe zu. Mit dabei waren auch Lars Schwesinger von der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Herford, Manuel Wilde, Helmut Wilhelm und Nicolai Kimbel von den Mennonitischen Brüdergemeinden Lage und Lemgo sowie Jonathan Hübert von der Evangeliums-Christengemeinde Schlangen.

Aus der Hand von Kirchenrat Tobias Treseler erhielten die Lehrerinnen, die an allen Schulformen unterrichten, ihre Urkunden. Treseler dankte im Namen der Lippischen Landeskirche für den engagierten Einsatz im Religionsunterricht und die Bereitschaft, sich den anspruchsvollen Herausforderungen in diesem Fach zu stellen.

Die gemeinsame Ausbildung mit abschließender Vokation ist auch ein Beispiel für kirchliche Zusammenarbeit über organisatorische Grenzen hinweg: Elf Religionslehrerinnen gehören zur Lippischen Landeskirche, zwei zur Evangelischen Kirche von Westfalen, eine zur Evangelischen Kirche im Rheinland und fünf, darunter der einzige Mann in der Gruppe, zu verschiedenen Freikirchen.

Andreas Mattke, Landespfarrer für Kirche und Schule, sprach in seiner Predigt über das Gleichnis vom Ackerfeld: Ein Sämann streut Samen aus, doch nicht alles geht auf: Einige Körner werden von Vögeln gefressen, andere verdorren oder ersticken in den Dornen. Nur ein Teil fällt auf gutes Land, aber der trägt hundertfach Frucht. Diese Beispielgeschichte, die im Lukasevangelium von Jesus überliefert ist, „beschreibt genau das, was ihr Tag für Tag in eurem schulischen Alltag erlebt“. Der Schulreferent rief dazu auf, sich nicht auf die kleine Schar der Eifrigen zu beschränken, die im Unterricht mitmachen und gute Beiträge liefern. Alle gehörten dazu, auch die Schüler mit „Tefloneigenschaften, an denen wirklich alles abperlt“. Auch das Gefühl der Ohnmacht und der Vergeblichkeit gehöre zum Schulalltag. Deshalb, so Andreas Mattke: „Bleibt beständig, beharrlich, gelassen. Gebt nicht auf. Haltet den Kontakt untereinander – zu Kollegen, zu Schulleitungen. Haltet den Kontakt zu eurer Gemeinde, der Kirche, dem Schulreferat, doch gebt nicht auf. Stumpft nicht ab. Und werdet auch nicht zynisch oder sarkastisch.“

Den Lernerfolg könne man nicht erzwingen. Es gehe um Frieden und Gerechtigkeit und nicht zuletzt auch um das Verstehen, warum andere Menschen eine andere Religion haben und „warum wir uns trotz aller letzten Gewissheiten, die aus unserer eigenen Religion erwachsen, tolerant und friedlich begegnen können.“ Das letztlich Entscheidende müssten wir nicht selbst tun, sagte der Theologe – entscheidend sei Gottes Wirken. „Denn von selbst bringt die Erde Frucht. Von selbst entwickelt sich das weiter, was wir anstoßen.“

Die Vokation haben in der Lippischen Landeskirche, der Evangelischen Kirche von Westfalen und in der Evangelischen Kirche im Rheinland erhalten:

Beate Bryson (Detmold); Ann-Christin Roye (Bad Salzuflen); Anne-Maike Lisa Julia von Walsleben (Bad Salzuflen); Malin Zachert (Bad Salzuflen); Aileen Kröger (Bielefeld); Corinna de Santana Santos (Bielefeld); Christina Stippschild (Enger); Valerie Schön (Kalletal); Anna-Lena Krause (Lemgo); Nikola Sasse (Lemgo); Esther Schönke (Lemgo); Marina Vincenz (Paderborn); Ann-Christin Köster (Recklinghausen); Judith Schwengler (Solingen).

Aus verschiedenen Freikirchen: Benjamin Derksen (Schlangen); Katharina Dimmel (Dörentrup); Julia Fritzsche (Herford); Ann-Sophie Harder (Detmold); Dorothea Schmidt, (Lemgo).

 

09.09.2022