Scharfe Kritik am Anti-LGBT-Gesetz in Ghana

Die Norddeutsche Mission verurteilt Kriminalisierung von LGBTQ-Personen

Um die Stimmen gegen das Anti-LGBT-Gesetz, das derzeit dem ghanaischen Parlament zur Abstimmung vorliegt, zu stärken, bekräftigt die Norddeutsche Mission, zu deren Mitgliedskirchen auch die Evangelical Presbyterian Church Ghana gehört, ihre Haltung zu Diversität. Mit ihrem Code of Conduct (Verhaltenskodex) fordert die Norddeutsche Mission „ein respektvolles Miteinander zwischen allen Menschen im Sinne von LGBTQIA+“.

Die aktuelle ghanaische Strafgesetzgebung verurteilt gleichgeschlechtliche Liebe und verstößt so bereits gegen das Persönlichkeitsrecht sexueller Selbstbestimmung und damit gegen ein Menschenrecht. Sollte der neue Gesetzentwurf angenommen werden, ist in Zukunft allein schon das Eintreten für die Rechte von LGBTQIA+ Personen illegal. Denjenigen, die das Gesetz eingebracht haben, geht es ihrer Aussage nach um den Schutz traditioneller Vorstellungen von gemeinschaftlichem Leben.

„Ich bin nicht der Meinung, dass Tradition mit der Ausgrenzung von Minderheiten und der Aushebelung demokratischer Strukturen gesichert werden kann. Der Gesetzesentwurf erklärt Menschenrechte für nichtig und zerstört die für ein friedliches Zusammenleben notwendige Basis von vielfältiger Lebens- und Meinungsäußerung. Das geplante Gesetz ist eine Katastrophe, weil es Intoleranz und Unmenschlichkeit eine Rechtsgrundlage verschafft. Es muss verhindert werden.“, so NM-Generalsekretärin Heike Jakubeit.

Die Norddeutsche Mission unterstützt die Organisation „LGBT+ Rights Ghana“, die sich für eine gesellschaftliche Öffnung für LGBTQIA+ Personen einsetzt, auch finanziell.

Pressemeldung der Nordeutschen Mission vom 15.2.2022