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Gott geht es nicht um Leistung

Vortrag: Landesbischof em. Dr. Johannes Friedrich holt die Botschaft der Reformatoren in die Gegenwart

Vortrag von Landesbischof em. Dr. Johannes Friedrich

Bad Salzuflen. Die Themen der Reformation sind auch 500 Jahre später noch aktuell: Das ist das Ergebnis eines Vortrags, den Dr. Johannes Friedrich am Donnerstag (16. März) im Kur- und Stadttheater gehalten hat. Unter dem Titel „Damit unsere Zukunft nicht gnadenlos sei" zeigte der ehemalige bayrische Landesbischof auf, welche Bedeutung die Botschaft bis heute hat.

„In Ländern wie den USA, Syrien und Israel erleben wir Präsidenten, die keine Gnade kennen", erklärte Friedrich. „Und doch lebte Luther in einer Zeit, die noch weniger eine gnadenvolle Zukunft sah als wir heute."

Heil versprach nach vorreformatorischer kirchlicher Gerichtslehre auch das

eigene Tun – etwa durch Ablasszahlungen – während Luther mit Berufung auf Paulus eine Rechtfertigung allein in Gottes Gnade betonte. „Diese Aussagen sind daher nicht nur eine historische Erinnerung, die in unserem Leben keine Rolle mehr spielt", so Friedrich. „In unserer heutigen Leistungsgesellschaft ist es besonders wichtig zu betonen, dass es Gott eben nicht um Leistung geht."

Alle Menschen seien aufgenommen in der Gnade und Liebe Gottes, egal, ob sie es verdienten oder nicht. Dies sei heute ein grundlegender Konsens zwischen Katholiken und Lutheranern, erklärte Friedrich.

Die ökumenischen Fortschritte, bei denen Friedrich im "Versöhnungsgottesdienst" mit dem EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx am vergangenen Sonntag in Hildesheim einen weiteren Höhepunkt sah, standen im Fokus seines Vortrags. „Auch mit dem aktuellen Papst wäre Martin Luther geradezu glücklich gewesen", meinte er.

Zuvor hatten bereits Pfarrer Uwe Wiemann von der gastgebenden evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bad Salzuflen und Pfarrer Michael Karsten vom Katholischen Pastoralverbund mit Grußworten den Abend eröffnet. "Auch wir Katholiken sehen in Martin Luther einen Menschen, der Gott gesucht hat", erklärte Karsten. Die Zeichen der Annäherung zwischen evangelischen und katholischen Christen seien bewegend und hoffnungsvoll: "Die gegenseitigen Entfremdungen und Verletzungen der vergangenen 500 Jahre sollen nicht unsere Zukunft bestimmen." Die Bläser der "Lippe Brass Band" unter der Leitung von Landesposaunenwart Christian Kornmaul und ein Vokalensemble um Uta Singer sorgten für die musikalische Untermalung.

22.03.2017

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