Ausgezeichnet: der Gottesdienst einer Konfirmandengruppe aus Berlebeck. (Foto: medio.tv/Simmen)

Gottesdienst ausgezeichnet

Berlebecker Jugendliche nehmen Preis entgegen

Kreis Lippe/Hofgeismar. Eine Konfirmandengruppe aus Berlebeck hat auf der Synode der Ev. Landeskirche Kurhessen-Waldeck in Hofgeismar für einen selbst gestalteten Gottesdienst den 1. Preis der Gottesdienststiftung Bernhard Ritter entgegen genommen.

Die Konfirmanden hatten im Januar dieses Jahres einen Gottesdienst zum Thema Erinnern und Gedenken gestaltet. Darin beschäftigten sich die Jugendlichen in Spielszenen mit dem Film nach dem Bestseller „Der Junge im gestreiften Pyjama“, der versucht, sich auf eine neue jugendgerechte Art mit dem Holocaust auseinander zu setzen. Der Preis der Gottesdienststiftung Bernhard Ritter ist mit 2.500 Euro dotiert.

Folkert Fendler, Leiter des Zentrums für Qualitätsentwicklung im Gottesdienst in Hildesheim, würdigte in seiner Laudatio zur Preisverleihung, die im Rahmen der kurhessischen Synode stattfand, die einfache und klare Sprache sowie die thematisch sorgfältig abgestimmten Lieder. Die Spielszenen waren von Schülerinnen einer 10. Klasse mit Pfarrerin Iris Opitz-Hollburg im Rahmen des Religionsunterrichtes an der Detmolder Heinrich-Drake-Realschule erarbeitet worden. Der Gottesdienst sei nah dran am Geschehen vor Ort gewesen und habe Wirkung gezeigt. „Ein guter Gottesdienst ist einer, bei dem man auch anschließend noch merkt, dass man da gewesen ist“, sagte Fendler.
Fendler wies ferner darauf hin, dass in der Kirche die Frage nach der Wirkung und Wirksamkeit von Gottesdiensten noch zu klein geschrieben werde. Doch der Auftrag, Christus zu verkünden, werde kaum erfüllt, wenn man sich nicht Gedanken mache, wie man dies am besten bewirken könne. Der preisgekrönte Gottesdienst aus Detmold-Berlebeck habe gezeigt, dass Gottesdienstqualität aus persönlichem Engagement vor Ort, starker regionaler Prägung und stilsicherer Sprache entstehe.

Stephan Goldschmidt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, betonte, dass man mit dem Preis Mut machen wolle, Gottesdienste zu feiern, die sich aktuellen Herausforderungen stellten, neue Zielgruppen in den Blick nähmen und auch bereit seien, Neues zu wagen. Auf zeitgemäße Weise wolle man so eine qualitätsvolle Gottesdienstarbeit fördern. Der Preis für 2011 sei für Tauf- oder Tauferinnerungsgottesdienste ausgeschrieben, 2012 sollen Gottesdienste für Demenzkranke in den Blick genommen werden. (mit epd)

29.11.2010