Wie viele Brote habt ihr?

Frauen bereiten Weltgebetstag 2011 vor

Mamel Aguirre (vorn) und Choche Ballesteros stellten den Teilnehmerinnen des Länderinformationsabend Chile vor. Auch traditionelle Musik hatten sie mitgebracht.

Kreis Lippe/Detmold. Unter der Überschrift „Wie viele Brote habt ihr?“ ist Chile das Land des Weltgebetstags 2011. Christinnen aus dem südamerikanischen Land haben die Liturgie für die weltweiten Gottesdienste erarbeitet, die im nächsten Jahr am Freitag, 4. März, stattfinden.

Auf dem ersten Vorbereitungsabend der evangelischen Frauenarbeit in Lippe stellten die beiden in Bremen lebenden chilenischen Musiker Choche Ballesteros und Mamel Aguirre die Andenrepublik im Gemeindehaus der lutherischen Kirchengemeinde in Detmold vor. Auch lateinamerikanische Lieder und Gedichte waren zu hören. Die Veranstaltung unter der Leitung von Monika Korbach und Pfarrerin Susanne Tono fand großen Zuspruch. Pfarrerin Susanne Tono präsentierte die wichtigsten Fakten über Chile wie Größe, Sprache und Hauptstadt des Landes. Einen tieferen Einblick gaben dann Choche Ballesteros und Mamel Aguirre in Form eines Interviews, das von Monika Korbach moderiert wurde. So berichteten die beiden Musiker zum Beispiel, aus welchem Teil Chiles sie stammen, warum es sie nach Bremen verschlagen hat und was sie in Deutschland an chilenischer Lebensart vermissen. Auch die politische Entwicklung des Landes, von der sozialistischen Regierung unter Präsident Salvador Allende über die Pinochet-Diktatur bis hin zur aktuellen Situation, wurde thematisiert. Die beiden Gäste übernahmen auch die musikalische Gestaltung des Abends und stimmten Volkslieder aus Chile an.
Die stark katholisch geprägte Präsidialrepublik im Südwesten Südamerikas erstreckt sich auf rund 4200 Kilometern entlang der Anden und des Pazifischen Ozeans. Das Land weist durch seine lange und schmale Form viele verschiedene Klima- und Vegetationszonen auf. Chile hat knapp 17 Millionen Einwohner, in der Hauptstadt Santiago lebt rund ein Drittel von ihnen. Hauptsächlich wird Spanisch gesprochen, die Landeswährung ist der chilenische Peso. Der aktuelle Präsident heißt Sebastian Pineira. Die Bevölkerung besteht fast ausschließlich aus Nachfahren europäischer Einwanderer und Mestizen. Lediglich rund fünf Prozent gehört indigenen Völkern an. In diesem Jahr rückte Chile gleich zweimal ins Blickfeld der Weltöffentlichkeit: Im Februar wurde der Süden des Landes von einem verheerenden Erdbeben erschüttert. Im Oktober bewegte das Schicksal der verschütteten und erfolgreich geretteten Bergleute die Menschen. Abgerundet wurde der Abend mit Texten des chilenischen Literaturnobelpreisträgers Pablo Neruda. Dias wurden gezeigt, die zusätzlich einen Eindruck von dem vielseitigen Land vermittelten. In den Pausen bot sich den Besucherinnen des Abends die Gelegenheit, am Stand des Eine-Welt-Ladens Alavanyo verschiedene Produkte wie Wein, Schmuck und Öl aus Chile kennen zu lernen.

22.11.2010